Operation Augias – die Audiokassetten

Heute ist mein Namenstag – ein hervorragender Anlass, um mal wieder etwas zu machen und darüber zu schreiben! Da ich diese Woche leider nicht verreisen konnte, habe ich wenigstens mit der Operation Augias weitergemacht. Nachdem ich 500 Bücher, Klamotten, eine alte Brille, Papierkram von der Arbeit und eine erste Runde Computerspiele losgeworden bin, ging es diesmal ein meine Audiokassetten.

Die Sammlung hing größtenteils lange Jahre über meinem Bett bei meinen Eltern. Wir hatten schon vorher einen Kassettenrekorder, und ich nahm auch damals schon mal ein wenig Musik aus dem Radio auf, aber so richtig los ging es für mich Weihnachten 1987, als ich meinen ersten Radiorekorder mit Kassettendoppeldeck bekam. Eine entscheidende Rolle spielte das bei der Prägung meines Musikgeschmacks. Regelmäßig hörte ich in den ersten Jahren die Schlagerrallye mit Wolfgang Roth. Entgegen des heutigens Verständnisses des Namens kam in der Sendung Pop/Rock.

Inzwischen hatte ich die selbst aufgenommenen Kassetten schon jahrelang nicht mehr angerührt. Sie waren einfach nach und nach aus der Zeit gefallen, bis sie vollkommen überflüssig geworden waren und es schwierig wurde, anderswo ein Kassettendeck aufzutreiben. Insgesamt zählte ich, nachdem ich alles zusammengekramt hatte, 93 Stück.

Davon waren 13 Originale, die ich auch vorerst behalten werde, sowie drei Kopien, bei denen das ebenfalls zutrifft. 9 weitere enthalten Demoaufnahmen von Esperantomusik und bei 8 bin ich aus verschiedenen Gründen noch unentschieden. Zum Teil sind Musikstücke drauf, die ich noch nicht identifiziert habe oder ich habe noch keine CD (oder noch nicht einmal ein Video im Internet) davon gefunden. Davon darf ich mich natürlich nicht aufhalten lassen, den Perfektion ist mein persönlicher Feind bei Veränderungen. Also lieber einen Großteil erledigen als gar nichts schaffen.

Immerhin erreichte ich nach Durchhören ganze 60 Kassetten, die endlich weg konnten. Dazu kamen 52 Hüllen, die noch in Ordnung waren und die ich zum weiteren Gebrauch weggegeben habe. Klar, die Kassetten hätte ich auch ungehört einfach komplett wegschmeißen können. Aber ich hatte noch verschiedene Erinnerungen an Lieder, die ich seitdem nicht mehr gehört hatte. Und wer weiß, was es noch geben würde, und das ich schlicht vergessen hatte?

Neben frühen Techno-Klassikern, an die ich mich natürlich noch erinnerte (Technotronic: Pump up the Jam, Inner City: Big Fun), fand ich eine Reihe obskurer oder vergessener Popmusiktitel aus den späten 1980ern / frühen 1990ern. Hier eine ungeordnete Liste von Liedern, die ich bis heute nicht auf CD habe und die ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte:

  • Vaya con Dios: Night Owls
  • Stevie B: Because I Love You (The Postman Song)
  • DMA: Gypsy Woman (La Da Dee)
  • Snap!: Mary had a little Boy
  • Seal: Crazy
  • Bady Boys Blue: Lady in Black
  • Soul II Soul: Back To Life
  • Technotronic: Get up?
  • Alphaville: The Mysteries of Love
  • Michael Schenker Group: Anytime
  • Abwärts: Die Zeit
  • The Innocent: Rain In My Heart
  • Missing Link: Give It
  • Billy Idol: Eyes Without A Face

Aber auch einige Oldies kamen hinzu, etwa Scott McKenzie: Like An Old Time Movie, aber vor allem Roy Orbison. Letzteren hatte ich gerade nicht vergessen: Noch im Juni hatte ich in einem Plattenladen in Stockholm eine CD von ihm gekauft. Und auf der Ukulele habe ich selbst schon einige Stücke von ihm dargeboten. Neben seinem wohl größten Hit „Pretty Woman“ kenne ich Musik aus seiner späten Erfolgsphase (die mit meinen prägenden Jahren zusammenfiel), also „You Got It“, „She’s A Mystery To Me“ und etwas später „I Drove All Night“. Außerdem kennt man „Ooby Dooby“ aus Star Trek VIII: Der erste Kontakt.

Auf einer Kassette waren neben „Pretty Woman“ noch folgende Stücke: Mean Woman Blues, Only The Lonely, Dream Baby, Bye-Bye Love, Lana. Davon habe ich alle bis auf „Bye-Bye Love“ auf CD. Wenigstens weiß ich jetzt wieder, warum ich das Lied nicht in erster Linie mit The Everly Brothers in Verbindung bringe, sondern immer eine andere, besser klingende Version im Kopf hatte.

Roy Orbison: Bye-Bye Love

6 Gedanken zu „Operation Augias – die Audiokassetten

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