Eine Woche zuvor war ich zuletzt in Budapest gewesen. Vergangenes Wochenende ging es wieder hin. Diesmal wurde die Reise jedoch ein echtes Abenteuer. Morgens in Amsterdam fiel während der Arbeit plötzlich der Strom aus. Wie sich langsam herausstellte, war nicht nur das Gebäude betroffen, sondern die gesamte Stadt und sogar die Umgebung. Wie ich später erfahren sollte, war in etwa einem Viertel der Niederlande der Strom weg!
Dadurch fuhren auch keine Züge zum Flughafen. Zur Not hätte ich die letzten Kilometer dorthin noch zu Fuß gehen können, aber zum Glück konnte mich eine Kollegin hinfahren. Der Flieger hatte dann jedoch mehr als 1,5 Stunden Verspätung, weil die Besatzung nicht rechtzeitig aus Paris eingetroffen war. Auch das war eine Folge des Stromausfalls, denn die Maschine aus dem Flughafen Charles de Gaulle durfte eine Zeit lang nicht nach Schipohl fliegen.
Am Ende schaffte ich es doch noch nach Budapest. Nachdem ich einige Monate zuvor von dort aus zweimal nach Norden gefahren und einmal Esztergom, einmal Vác besucht hatte, ging es diesmal nach Verőce. Es war ein kleines Esperantotreffen am Wochenende, von dessen Existenz ich schon seit Jahren wusste, das ich bisher jedoch nie in meinem Terminkalender hatte unterbringen können.
Eigentlich hätte es das letzte freie Wochenende in meinem Jahr Auszeit werden sollen. Aufgrund der Planänderung wurde es nun ein Mini-Urlaub in Esperantujo nach fast genau zwei Monaten Arbeit.
Es hat schon sehr viel Freude gemacht, all die Leute wiederzusehen. Auch zum Ukulelespielen und unterrichten bin ich gekommen!
Zusammen mit einem Freund saß ich am Sonntag vormittag im Café. Er meinte, dass ich jetzt im besten Alter sei: Ich sei immer noch relativ jung, habe aber schon Erfahrung und Geld. Da war viel wahres dran. Ich empfinde es als besonders toll, problemlos mit Leuten Zeit zu verbringen, die 20 Jahre älter oder jünger sein können. Das ist ein großer Reichtum des Lebens!
Der Flieger zurück hatte wegen starken Windes 2 Stunden Verspätung. Den Großteil davon verbrachte ich wartend im Flugzeug. Zum Glück hatte ich noch genügend Lesestoff dabei! Ein weiteres Mal fiel mir auf, wie gutgelaunt und ruhig die Niederländer bei solchen Gelegenheiten blieben. Das kann man sich nur zum Vorbild nehmen!