Drei Wochen nach meinem letzten Aufenthalt in Hessen verschlug es mich im Juni in den Odenwald. Ein 50. Geburtstag stand an – und er sollte nicht so traurig werden wie das gleichnamige Stück von Badesalz. Wir hatten uns zuletzt Pfingsten vor einem Jahr in Erfurt gesehen und ich hatte schon damals die Einladung bekommen. Allerdings wusste ich damals noch nicht, wo ich ein Jahr später sein würde. Schön, dass es dann doch geklappt hat!
Nachdem ich am Freitag einen Zwischenstopp in Münster eingelegt hatte, fuhr ich am Samstag nach Bad König. Hier wurde ich direkt abgeholt und zum Ort der Feier gebracht: Burghof – das Hotel. Dort gab es sowohl reichlich Kaffee und Kuchen als auch später ein leckeres Abendessen.
Der wirkliche Knüller war jedoch JoMo. Den Jubilar habe ich über Esperanto kennengelernt und er schätzt den vielsprachigen Musiker aus Okzitanien ebenfalls seit vielen Jahren. Deswegen hatte das Geburtstagskind speziell für die Feier JoMo einfliegen lassen, um ein Konzert zu geben.
Ich hatte die große Ehre, einen Teil des Konzertes mit meiner elektrisch verstärkbaren Tenorukulele zu unterstützen. Nach dem Kaffee setzten wir uns zusammen und gingen das Repertoire durch. Hierbei machte ich die freudige Entdeckung, dass einige Klassiker einfach jeweils ein Blues mit verschiedenen Grundtönen waren. Das konnte ich also direkt mitspielen, ohne lange nachzudenken – Schulbildung sei Dank!
Ein Freund des Gastgebers kam ebenfalls noch mit seiner elektrischen Gitarre hinzu. Ich begleitete mit meiner Ukulele etwas länger, da ich noch mehr von den Esperantostücken kannte. Für mich war das eine großartige Erfahrung und ein Riesenfortschritt, was Auftritte anbelangt.
Spät am Abend setzten sich die letzten verbliebenen Gäste zusammen. Ich fand es doch sehr interessant zu hören, wie die Männer um die 50 ihr Leben gelebt hatten. Keiner war langweilig geworden oder hatte einfach nur seine Karriere verfolgt. Vielmehr fand ich vielseitig interessierte Leute, die nicht in Selbstzufriedenheit versunken waren. Das war doch eine sehr ermutigende Erfahrung.
Die Nacht verbrachte ich in einer kleinen Pension und stand – völlig gegen meine Gewohnheit – früh auf, um bei der Familie des Freundes zu frühstücken. Vor der Pension machte ich noch ein Foto von der schönen Landschaft (an etwas anderes als Flachland bin ich aufgrund der Zeit in den Niederlanden schon gar nicht mehr gewöhnt.)