Auf der Suche nach dem verlorenen Groove – so lautet das spannendste Abenteuer meines Lebens. Nach Artikeln über den Hintergrund mit Verweisen auf alle Blogeinträge aus Q2/2020 und den Sinn des Zorns hatte ich zuletzt über Verletzbarkeit geschrieben.
1991-07-22 war ein besonderes Datum in meinem Leben. Seitdem schaue ich am 22. Juli auf mein Leben – da trifft es sich gut, dass dieser Tag dieses Jahr auf einen Mittwoch fällt. Vor 5 Jahren schrieb ich, wie ich vor nun 10 Jahren am Boden war.
Die Krise vor zehn Jahren war schwerer als die, durch die ich derzeit gehe. Gleichzeitig war vor fünf Jahren die letzte zusammenhängende unbeschwerte Zeit. Auf einiges, was ich damals geschrieben habe, hätte ich hören sollen: Etwa, dass sich nichts planen oder vorhersehen läßt und dass es kaum etwas gibt, auf dass ich gezielt hätte hinarbeiten können. Dass mein Einfluss auf die großen Dinge in meinem Leben begrenzt ist und dass es einer Menge Glück bedurfte, um es zu verbessern – auch wenn ich sich bietende Gelegenheiten genutzt habe. Dass ich nicht an das große Ganze glaube, sondern die guten Zwischenphasen genieße. Das zeigt mir, dass ich nicht damals naiv gewesen bin – sondern danach, als ich dachte, ich müsste mich beweisen.
Die ersten Warnzeichen waren schnell zu erkennen: Ich habe kein neues Land besucht seit 2014, obwohl das doch einer meiner Träume war.
Ich habe mein Äußeres vernachlässigt, wenn auch nur leicht und schleichend: Ich habe mich weniger gepflegt. Das zeigte sich durch Kleinigkeiten wie seltener einen Haarschnitt zu bekommen, ein paar Kilos zuzunehmen, keine neuen Klamotten mehr zu kaufen. All das war ein Signal dafür, sich in der eigenen Haut nicht wohlzufühlen und das auch auszustrahlen, nicht 100% in seinem Körper zu Hause zu sein, nicht im Hier und Jetzt zu sein.
Beim letzten Mal habe ich, um endlich wieder ich selbst zu sein, die Auszeit begonnen. Das wird diesmal schwieriger werden – insbesondere derzeit, was das Reisen angeht. Wenigstens habe ich heute eine symbolische Radtour zum Flughafen Schiphol gemacht.
Eine Sache kann ich jedoch in die Tat umsetzen, und zwar einen Ratschlag, den ich vor einigen Jahren in einem anderen Kontext gelesen habe: „Lacht kaputt, was Euch kaputt macht.“
Wenn Menschen lachen, haben sie keine Angst (mehr). Ich habe mich viel zu lange von Angst im Zaum halten lassen. Ich kann nicht verändern, wie andere Menschen mit mir umgehen – ich kann aber verändern, wie ich darauf reagiere. Zeit, den falschen Respekt und den Ernst abzulegen und dann zu lachen, wenn es verdient ist.
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