Veränderung – endlich

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Ein Blogeintrag fasst den Hintergrund mit Verweisen auf alle Blogeinträge aus Q2/2020 zusammen. Seitdem habe ich über den Sinn des Zorn, Verletzbarkeit, die Zeit vor fünf bzw. zehn Jahren, dass das Leben keinen Sinn haben muss, drei wertvolle Einsichten und „So viele Sommer“ geschrieben sowie zuletzt über unbezähmbare Wut.

Heute möchte ich beschreiben, wie sich die Veränderung anfühlt, die ich inzwischen angestoßen habe. Eigentlich sind es jeweils nur die ersten Schritte. Und dennoch, es ist wie der Regen nach einer längeren Hitze.

Denn ich kann mir zig-mal in Gedanken ausmalen, was ich ändern möchte und was ich will: Am Ende zählt nur, was ich wirklich unternehme und ändere. Darum sind die realen Schritte so wichtig.

Dass sie nie perfekt sein werden, dass ich Fehler machen werde, liegt in der Natur der Sache. Es fühlt sich an, als sei eine große Last von meinen Schultern gefallen. Denn echte Veränderung in kleinen Schritten ist wichtiger als das perfekte, monatelang gepflegte Bild in der Vorstellung.

Ich habe mir bei so manchen Leuten Rat geholt – auch bezogen darauf, was mir Energie und Entspannung gibt. Von einigen kamen Musiktipps, und von einer Person stammt dieses Stück hier, dass mich immer wieder beruhigt:

Schiller & Ameerah – Dancing In the Dark

Unbezähmbare Wut

„I am an angry man, yeah / I vent it when I can, yeah“
– Sinéad O‘ Connor: It’s All Good

„Irgendwie fängt irgendwann irgendwo die Zukunft an / ich warte nicht mehr lang“
– Nena: Irgendwie, irgendwo, irgendwann

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Ein Blogeintrag fasst den Hintergrund mit Verweisen auf alle Blogeinträge aus Q2/2020 zusammen. Seitdem habe ich über den Sinn des Zorn, Verletzbarkeit, die Zeit vor fünf bzw. zehn Jahren, dass das Leben keinen Sinn haben muss und drei wertvolle Einsichten geschrieben sowie zuletzt über „So viele Sommer„.

Das Wochenende mit meiner Familie in Nordwalde hat mir sehr gut getan. Eine Sache ist mir dabei deutlich geworden: In mir steckt ein unglaubliches Maß an Wut. Diese Wut trage ich schon lange mit mir herum und sie ist seit zwei Jahren immer weiter gewachsen.

Ich muss von ihr loskommen, sonst sprudelt sie irgendwann aus mir heraus und übermannt mich. Nun zahlte es sich aus, dass ich mir bereits vorher darüber Gedanken gemacht hatte, was Zorn eigentlich bedeutet: Ich bin in einer Situation, die mir nicht gut tut oder die ich nicht als fair empfinde, und brauche Veränderung!

Ich bin jetzt nicht plötzlich glücklich oder ganz ausgeglichen geworden – ich schwanke immer noch zwischen Zorn und Traurigkeit. Dennoch bleibt festzuhalten:

Ich habe in einer Woche mehr geschafft als in den Monaten zuvor.

Anstatt in einer passiven Rolle zu bleiben und einen Opferstatus zu pflegen, habe ich selbst und aktiv Schritte eingeleitet, um mein Leben zu verändern.

Vieles davon tut weh. Es schmerzt, weil das Unternehmen der Schritte auch bedeutet, dass ich so manche Hoffnung aufgegeben habe und dass ich am Ende jahrelang vergeblich auf so manche Sachen erst hingearbeitet und danach gewartet habe. Aber in einer festgefahrenen Situation zu verweilen, wird auf Dauer immer mehr weh tun. Solange ich nichts ändere, komme ich mir immer mehr vor wie der letzte Penner, der nichts mehr auf die Kette kriegt.

Also Schluss damit. Es wird allerhöchste Zeit, mein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und zur Not einige alte Brücken abzureißen. Erst wenn ich meine Wut nach und nach produktiv auslebe, werde ich wieder Frieden finden.

So viele Sommer

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Ein Blogeintrag fasst den Hintergrund mit Verweisen auf alle Blogeinträge aus Q2/2020 zusammen. Seitdem habe ich über den Sinn des Zorn, Verletzbarkeit, die Zeit vor fünf bzw. zehn Jahren und dass das Leben keinen Sinn haben muss geschrieben sowie zuletzt über drei wertvolle Einsichten.

Heute geht es um eine Kleinigkeit, die mir dennoch viel bedeutet. Eine Freundin machte mich vor ein paar Monaten auf das Wohnzimmerkonzert von Reinhard Mey aufmerksam. Dabei präsentiert er drei Lieder, unter anderem „So viele Sommer“ (ab 3:58):

Das Lied brachte mich zum Weinen. Was für ein großartiger Inhalt! Was für eine tolle Darbietung dazu – ganz schlicht dargeboten mit Gitarre und Gesang, mit leiser Stimme gesungen, so zerbrechlich und authentisch.

Das Stück ist erst aus dem Jahre 2016, also gerade kein Klassiker aus seinem Repertoire. Ohne die Folgen der ungewöhnlichen Zeiten, in denen wir leben, wäre ich wahrscheinlich nie darauf gestoßen. Hier zum Vergleich die Albumversion:

Da es angenehmerweise Text, Noten und Akkorde als PDF im Netz gibt, habe ich mich daran gemacht, das Stück auf Ukulele spielen zu lernen. Ich singe am besten drei Halbtöne höher als das Original (ging mir auch bei „Gute Nacht, Freunde“ so).

Am Wochenende habe ich die erste längere Reise seit einem halben Jahr unternommen – zur Goldenen Hochzeit meiner Eltern. Für diesen Anlass hatte ich es gelernt.

Und siehe da – ich kam nicht ins Stocken bei meiner Darbietung und es kam gut an. Wer hätte gedacht, dass ich durch die verrückte Weltlage so einen Treffer landen würde?

Drei wertvolle Einsichten

„We don’t see things as they are, we see them as we are“
Marillion: Rich

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Ein Blogeintrag fasst den Hintergrund mit Verweisen auf alle Blogeinträge aus Q2/2020 zusammen. Seitdem habe ich über den Sinn des Zorn, Verletzbarkeit und die Zeit vor fünf bzw. zehn Jahren geschrieben sowie zuletzt darüber, dass das Leben keinen Sinn haben muss.

Heute möchte ich mich mit drei Erkenntnissen befassen, die alle gemeinsam haben, auf eine Situation anders zu blicken, ohne sofort etwas ändern zu müssen.

Nervosität im richtigen Maß sehe ich seit Jahren als eine gute Sache. Nervös zu sein heißt nichts anderes, dass ich weiß, dass etwas schiefgehen kann und ich nicht möchte, dass das passiert. Mit anderen Worten: Mir liegt etwas an dem, das ich tue. Die Dinge bedeuten mir etwas. Keinen Bezug zu dem zu haben, das ich mache, wäre sehr traurig – und Nervosität ist das beste Signal, dass es mir nicht so geht. Daher brauche ich sogar ein wenig Lampenfieber, wenn ich auf die Bühne gehe.

Von einer Freundin kam noch der Hinweis, Zorn als Trotz zu sehen. Der wiederum ist ein schöner Motivator („Jetzt erst recht!“).

Als ich während meiner Auszeit schrieb, dass Traurigkeit nicht die innerste Wahrheit ist, erwähnte ich auch Stimmungsschwankungen. Dazu ist mir erst in den letzten Tagen etwas eingefallen: Launen bedeuten, dass auch unangenehme Gefühle schnell vorübergehen.