Morgen sind genau ein Jahr und drei Monate vergangen, seit ich meine Suche nach dem verlorenen Groove begonnen habe. Vier Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:
Was habe ich in den ersten drei Monaten des zweiten Jahres meiner Suche erlebt?
Ich bin überzeugt, einen wichtigen Wegweiser zurück zum Groove gefunden zu haben: Ein Seminar zum Thema Hochsensibilität hat mir einen deutlichen Fingerzeig gegeben, dass meine Vermutung, ich könnte ein extrovertierter Hochsensibler sein, richtig war. Auf einmal ergab vieles einen Sinn, zum Beispiel meine Wellen der Gefühle. Es war auch eine wichtige Erkenntnis um zu verstehen, dass ich einmal richtig zur Ruhe kommen muss, um mein inneres Mischpult einstellen zu können.
Ich habe endlich meine Gefühlen ihren Platz eingeräumt. Einsamkeit und Angst haben ihren Grund und sind sogar gesunde Signale. Verletzbarkeit macht liebenswert – und gleichzeitig weiß ich, dass ich lieben kann, was nicht jedem Menschen gegeben ist. In meinem emotionalen Erwachen geht mir wie dem eisernen Heinrich – es ist gut, festzustellen, dass große Teile meines derzeitigen Lebens keinen Sinn haben, mein Leben aber wieder einen Sinn bekommen kann.
Ich hatte interessante Träume – vom Groove und vom Reisen. Das tolle daran ist: Ab dem 2. Juliwochenende kann ich tatsächlich wieder reisen!
Eine letzte große Veränderung steht noch aus. Immerhin habe ich mit kleineren konkreten Schritten angefangen, um die Operation Augias voranzubringen.
Mein Leben kann Entrümpelung gut gebrauchen. Außer meiner 2. Impfung habe ich mich über eine Woche im wesentlichen ausgeruht, so leer war der innere Akku. Dabei habe ich festgestellt, wieviel von dem, was ich mir normalerweise auflade, ich ohne weitere Unterstützung und festem Halt eigentlich machen kann: 20 Prozent. Mehr geht nicht. Alles andere ist eine Illusion oder überzogenes Anspruchsdenken, ob von außerhalb oder mir selbst.
Das ist eine wichtige Erkenntnis für die richtige Einstellung des Mischpultes meines Lebens: Ich habe viele Jahre völlig übersteuert gelebt. Das gibt mir tatsächlich eine Leitlinie für die Zukunft: Was immer ich tue, darf mich nicht dauerhaft überfordern. Egal, was andere erwarten oder für realistisch halten, ob ich andere enttäusche oder für schwach gehalten werde. Im Zweifelsfall war ich dann einfach die falsche Person für den Job. Es gibt genügend Leute, deren Leben in konventionellen und daher einfacheren Bahnen verläuft und bei denen alles in trockenen Tüchern ist, die das dann stattdessen machen können.
Ich brauche etwas, bei dem ich meine Leidenschaft ausleben kann und ich nicht durch Extraeinsatz schlechte Organisation oder vermiedene Konflikte kompensieren muss. Welche persönliche Veränderung auch nötig ist, um dorthin zu kommen: Ich bin bereit, sie zu tun.