Der Groove – ausgerechnet in schlechter Zeit

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Sechs Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich darüber gebloggt, dass sich niemand wegwerfen muss, wie mein Geburtstag besser war als der ein Jahr zuvor, dass ich ganz im hier und jetzt sein will, ein wunderbares Wochenende, ASMR, wie sich meine Reisepläne verschoben sowie Stress rechtzeitig zu erkennen.

Vor einem Monat war ein Wochenende mit Freunden noch möglich – jetzt sieht die Situation ganz anders aus. Ich habe eine für dieses Wochenende geplante Reise abgesagt.

Diese Entscheidung ist eine persönliche Risikoabwägung. Ich habe mich zwar so schnell wie möglich impfen lassen – seit letzter Woche auch gegen Grippe. Mir ist dessen ungeachtet klar, dass mich das nicht unverwundbar macht. Wenn der Tag kommt, möchte ich zurückschauen und sagen „ich habe alles getan, um mich und andere zu schützen“.

Natürlich macht mich es ein wenig traurig, eine Gelegenheit zum Wiedersehen zu verpassen. Gleichzeitig habe ich ein gutes Bauchgefühl: Ich habe die richtige Entscheidung getroffen.

Gerade in diesen wieder düsterer werdenden Zeiten scheint jeder Lichtstrahl umso heller. Vorletzten Freitag habe ich tatsächlich wieder den Groove gehabt!

Es war erneut bei einer virtuellen Veranstaltung rund ums Thema „Agile“. Ich habe an diesem „Open Space“ seit über einem Jahr immer wieder teilgenommen, aber nun zum ersten Mal einen Beitrag angeboten. Mir kam in Gespräch mit den anderen die Idee, über interkulturelle Kompetenz zu erzählen.

Ich notierte mir vorab die wichtigsten Stichworte sowie zwei Buchtitel zu dem Thema – aber das war es auch schon. Keine größere Vorbereitung war notwendig! Und obwohl ich praktisch improvisiert habe, ging mir alles ganz leicht von der Hand und mein Publikum war begeistert. Ich bekam sogar die Rückmeldung, „wie ein Schriftsteller“ gesprochen zu haben. Das war der Groove! Ich war wieder ganz bei mir selbst und strahlte das auf andere aus.

Es spricht nichts dagegen, beim nächsten Mal wieder so einen Beitrag anzubieten! Zum Beispiel kann ich genauer auf einzelne Aspekte einzugehen oder ein Gespräch zum Erfahrungsaustausch anbieten.

Das Lied für den heutigen Eintrag habe ich erst kürzlich entdeckt. Inspiriert wurde ich durch ein Video über den Film Lost Boys, mit dessen Soundtrack ich mich schon vor Jahren beschäftigt hatte.

GoodBadFlicks: Exploring The Lost Boys – The History Behind the Beloved Vampire Horror Comedy

Ich hörte mir verschiedene Coverversionen von „Cry little sister“ an. Eine fand ich besonders schön. Wie sich herausstellte, ist die Aufnahme von einer Niederländerin und stammt aus diesem Jahr!

Charlotte Wessels: Cry little sister

Ich habe manchmal Angst, dass ich langsam alt werde in dem Sinne, dass ich nicht mehr offen für neue Entwicklungen bin, was Musik angeht. Dass mir ausgerechnet diese neue Version so gut gefällt, hat mich sehr beruhigt!

Stress rechtzeitig erkennen

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Sechs Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich darüber gebloggt, dass sich niemand wegwerfen muss, wie mein Geburtstag besser war als der ein Jahr zuvor, dass ich ganz im hier und jetzt sein will, ein wunderbares Wochenende, ASMR sowie wie sich meine Reisepläne verschoben.

Letzte Woche habe ich erneut an einer Sitzung über Befreiende Strukturen (Liberating Structures) teilgenommen. Die hatten mir bereits geholfen, meine eigene Aufgabe zu erkennen, sowie was ich bereits erreicht habe.

Diesmal ging es um Stress und wie man damit umgeht. Mit anderen Worten: Genau mein Thema!

Das wichtigste Element, das ich selbst aus den Gesprächen mitgenommen habe, lautet: Stress als Folge von unklaren Grenzen. Das ist sehr wahr. Ich bin davon überzeugt, dass viel Stress als Folge von ungenügender Abgrenzung gegenüber anderen entsteht. Das ist eine sehr wichtige Erkenntnis gerade im Hinblick darauf, wie ich das Mischpult des Lebens besser einstellen kann.

Nebenbei habe ich noch von einer neuen Befreienden Struktur gelernt, die noch in Arbeit ist. Im wesentlichen geht es darum, vier Fragen zu beantworten, um sich einem Begriff zu nähern. Als Beispiel spiele ich das mit dem Begriff „Stress“ durch:

Was ist Stress?

Stress ist eine negative psychische und körperliche Reaktion auf eine mentale Überlastung. Stress basiert auf frühmenschlicher Reaktion auf Gefahrensituationen (Angriff, Flucht oder sich totstellen), passt aber in den allerwenigsten Fällen auf die Situationen der heutigen Zeit, in denen er auftritt.

Was ist Stress nicht?

Stress ist keine (positive) Anspannung. Stress hat nichts mit Fokus zu tun. Stress hat keine Verbindung zu Leistung.

Wovon ist Stress Teil?

Stress ist Teil eines unausgeglichenen Lebens oder Arbeitslebens, in denen Anforderungen höher als die eigene Leistungsfähigkeit sind oder Druck ausgebübt wird, um mehr zu leisten, als man unter vernünftiger Abwägung bereit ist zu tun. Stress ist Ausdruck eines geringen Selbstwertgefühls, durch das man akzeptiert, dass einen andere schlecht behandeln oder drohen abzuwerten oder eigene Grenzen überschreiten.

Was sind Teile von Stress?

Sozialer Druck, Androhung von Abwertung, Mangel an psychologischer Sicherheit. Muskelverspannung, Druck auf auf den Ohren, Druck auf dem Brustkorb. Scheuklappen, Tunnelblick. Müdigkeit und nicht einschlafen können. Ständige Traurigkeit oder Gereiztheit. Das Gefühl von Wertlosigkeit und das Gefühl der Sinnlosigkeit.

Interessanterweise konnte ich einiges von dem, das ich gerade notiert habe, mitfühlen, als ich es aufschrieb. Ich fühlte mich aber nicht schlecht oder regte mich auf. Das tat mir sehr gut als Erfahrung!

Vielleicht sollte ich die Mini-Meditation bei Gelegenheit mit einem anderen Begriff wiederholen. „Was ist der Groove?“ usw. wäre doch interessant!

Erneut habe ich ein interessantes Lied gefunden. Es erinnert mich im Spiel ein wenig an Coldplay und geht gut ins Ohr! Was ich sehr daran mag, ist, wie einerseits Müdigkeit, Traurigkeit und eine schlechte Lage angesprochen werden und es gleichzeitig einen hoffnungsvollen Ausblick gibt. Das kann ich derzeit gut gebrauchen!

TV On The Radio – Trouble

Absage mit Ansage

„Through our entire existence we seek purpose. (…) It’s ok to feel lonely in the moments when nobody is around and it’s ok to be sad and frustrated when the path to the dreams seems to be lost. (…) Never give up on yourself and your dreams.“ – ALPHA 9: The Purpose Is You

„There is always a purpose: the person that you see in the mirror.” – ARTY aka ALPHA 9.

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Sechs Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich darüber gebloggt, dass sich niemand wegwerfen muss, wie mein Geburtstag besser war als der ein Jahr zuvor, dass ich ganz im hier und jetzt sein will, ein wunderbares Wochenende sowie ASMR.

Es sieht ganz danach aus, als würde sich meine Sehnsucht, in diesem Jahr endlich ein neues Land zu sehen, nicht erfüllen. Ich habe für nächste Woche einen Urlaub abgesagt (zum Glück war noch nichts gebucht!), weil ich dann die Grippeschutzimpfung bekomme. Die möchte ich auf keinen Fall verpassen, denn die nächsten Monate werden hart. Auch eine für letztes Wochenende geplante Fahrt nach Nordwalde musste ich in letzter Minute absagen – Störung durch eine Baustelle auf der Strecke, Ende unbekannt. Umso wichtiger, im Oktober das tolle Wochenende mit Freunden erlebt zu haben! Davon zehre ich noch immer.

Ich brauche nicht streng mit mir selbst sein, dass ich nicht um jeden Preis genau jetzt eine Woche Urlaub mache, nur um auf Biegen und Brechen mein Ziel zu erreichen. Es war nicht abzusehen, wie turbulent und kompliziert dieses Jahr auch in der zweiten Jahreshälfte noch werden würde. Ich habe ein gutes Gewissen, weil ich weiß, dass ich die richtigen Prioritäten gesetzt habe.

Ich habe mir stattdessen Ende Oktober auf einer Feier bei der Arbeit – die erste seit fast zwei Jahren und wahrscheinlich die letzte für einige Monate – einige Ideen für eine zukünftige Reise geholt. Das zeigt mir, dass ich meine Ziele nicht mehr aus den Augen verliere, egal, was gerade passiert.

Mir kommt es in dieser Zeit sehr gelegen, einen weiteren musikalischen Lichtstrahl zu erfahren: Nach dem Lied „Du kannst es spüren“ und dem Debütalbum von Leaving Laurel ist mir ein weiteres elektronisches Lied aufgefallen – diesmal als Teil von Above & Beyond – Group Therapy 457 (ABGT).

Der russische Künstler Artem Stolyarov alis Arty sagt selbst über dieses neue Stück, dass es sehr persönlich ist, dass er es in einer sehr schweren Zeit konzipiert hat, dass er unter anderem mit Depressionen kämpfte. Ein weiteres Mal wird elektronische Musik mit geistiger Gesundheit verknüpft – beeindruckend!

Was für eine großartige Ansage am Ende. Das hilft mir sehr, über meine eigenen Absagen hinwegzukommen.

ALPHA 9: The Purpose Is You

ASMR

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Sechs Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich darüber gebloggt, dass sich niemand wegwerfen muss, wie mein Geburtstag besser war als der ein Jahr zuvor, dass ich ganz im hier und jetzt sein will sowie ein wunderbares Wochenende.

Der Eintrag von letzter Woche läßt sich nur schwer überbieten – also ist das eine hervorragende Gelegenheit, um mal wieder über ein „kleines“ Thema zu schreiben, das mich schon länger beschäftigt. Ich bin nach wie vor dabei, mir darüber bewusst zu werden, was mir Energie gibt. Dazu gehört auch, Wege zur Entspannung zu finden. Anspannung wird es immer geben, umso wichtiger ist es daher, mir Techniken oder Gewohnheiten anzueignen, die mich wieder herunterkommen lassen.

Erst im letzten Jahr habe ich mehr über ein Phänomen gelernt, das mich schon seit meiner Kindheit begleitet und von dem ich gar nicht wusste, dass es einen Namen hat: Es nennt sich ASMR oder „Autonome sensorische Meridianreaktion“ (Autonomous Sensory Meridian Response). Ich habe erst jetzt erfahren, dass anscheinend viele Leute das kennen und dass es sich sogar bewusst herbeiführen lässt.

Als Kind hatte ich Gelegenheiten, bei denen ich plötzlich ein Prickeln auf dem Kopf spürte. Damals fand ich das eher verwirrend, weil es wie eine Reaktion wirkte, ich aber den Reiz nicht ausmachen konnte.

Später als Erwachsener empfand ich das als als angenehmer, als würde ich mich entspannen, wenn es geschah. Ich bekam das allerdings nach wie vor scheinbar zufällig. Mit den Jahren wurde ich jedoch immer aufmerksamer für Stimmungen und Situationen, die mir gut taten und mich beruhigten. Das konnte zum Beispiel Musik sein, das konnten auch bestimmte Situationen (oder Umgebungen) etwa in einem Computerspiel sein. Die Wirkung konnte dabei stärker sein und sich bis auf Oberarme und den oberen Brustkorb ausdehnen.

Als ich dann einmal einige systematische Erklärungen las und sah, war ich verblüfft, wie gut das alles beschrieben wurde. Ich bin offensichtlich viel weniger Sonderling als ich dachte!

maiLab zu ASMR:

Was bei Leuten ASMR bewirkt oder am besten funktioniert, scheint je nach Person sehr verschieden zu sein. Ich würde das, was ASMR bei mir auslöst, etwa so umschreiben (nicht alles muss erfüllt sein):

  • geringe Anzahl von Reizen (z.B. dunkler Hintergrund, kein Lärm)
  • ruhige, flüsternde Stimme oder sehr leise Geräusche (Rauschen oder Klicklaute)
  • bei einer Person: natürliches, freundlich gesonnenes Gesicht

Geräusche und Stimmen wirken dabei deutlich besser mit Kopfhörern; insbesondere Stereoeffekte wirken verstärkend. Bei Personen in Videos wirkt es bei mir auch umso besser, je ungefährlicher und vertrauter sie mir erscheinen.

Damit hatte ich plötzlich ein Mittel, um abzuschalten, wenn ich mich gestresst oder erschöpft fühlte. Es gibt sogar lange Videos, um sie einfach im Hintergrund mitlaufen zu lassen:

Frivolous Fox

Manchmal kann ASMR auch unabsichtlich bewirkt werden. So etwa das Original dieses Videos, das noch einmal extra zusammengeschnitten worden ist:

John Butler

Nach viel Ausprobieren habe ich einen Kanal gefunden, den ich am liebsten mag. Die Dame aus Russland erinnert mich an einige Bekannte; dazu freue ich mich darüber, zu erleben, wie jemand eine Fremdsprache gelernt hat und im Laufe der Zeit noch besser wird.

april an ASMR:

Interessanterweise wirken die meisten Videos am besten beim ersten Gucken. Wiederholungen haben bislang nicht einen gleich starken Effekt auf mich – warum auch immer. Umso wichtiger, dass ich immer Nachschub bekomme!