Falsche Scham

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Sieben Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich darüber gebloggt, wie das neue Jahr mit einem Traum begann, Zuversicht im neuen Jahr, die schöpferische Kraft der Zerstörung, Platz für Veränderung, wie ich den Träumen treu blieb, ein Wochenende wie früher sowie wie ich zwei Schritter weiter kam.

Nach all den Meldungen über Erfolge und schöne Erlebnisse ist es wichtig, auf Körper und Seele zu hören und nicht das Gespür für die eigene Verletzlichtkeit zu verlieren.

Ich hatte letztes Jahr geschrieben, wie mir die Videos von Sandra Quedenbaum geholfen hatten, zu erkennen, dass ich wahrscheinlich eine extrovertierte hochsensible Persönlichkeit bin und wie mir eines ihrer Seminare geholfen hat, damit zu beginnen, das Mischpult des Lebens besser auf meine Bedürfnisse einzustellen.

Vor ein paar Wochen hat sie ein neues Video veröffentlicht, das mich wieder auf besondere Weise berührt hat. Es spricht mir aus der Seele!

Sandra Quedenbaum; Hochsensibilität, Schuld und Scham. Wenn toxische Scham unser Leben prägt

Es ist fast so, als hätte sie einen Teil meines Lebens auf wenige Minuten zusammengefasst. Über viele Elemente hatte ich sogar schon gebloggt!

Ich bin ok – aber in der Vergangenheit haben mir Leute eingeredet, dass ich als Person grundsätzlich nicht in Ordnung bin. Das hat mein Selbstwertgefühl nachhaltig angekratzt.

In dem Video wird außerdem bestätigt, dass der Rat, ich müsse mich nur selber lieben und von den anderen könne ich nichts erwarten, absolut falsch ist. Ich hatte das schon geahnt.

Wenn man jedoch den Eindruck vermittelt bekommt, man sei nicht liebenswert (ja sogar nicht lebenswert), dann ist es kein Wunder, wenn man ein verzerrtes Selbstbild entwickelt und ständig in der Angst lebt, eine Last zu sein – was sogar zu Selbstvernachlässigung führt. Kein Wunder, dass so eine Person Abgrenzungsschwierigkeiten hat und mit falschen Schuldgefühlen und der verkehrten Vorstellung von „Liebe, die man sich verdienen muss“ durchs Leben geht. Auch nicht verwunderlich, dass diese Person sich dann besonders Menschen unterwirft, die nicht gut zu ihr sind.

Die Überzeugungen, „nicht gut genug sein“ und dass es nur eine „gerechte Strafe“ sei, wenn mir schlechte Dinge passieren, gehört ebenfalls dazu. Ich kann meine größte Angst heute direkt benennen: die Angst, nicht geliebt werden zu können – und dass mir erst recht schlimme Dinge passieren, wenn ich es auch nur wage, das offen auszusprechen.

Einzig das Wort „toxisch“ hat mir in dem Video nicht gefallen – weil ich es in den letzten Jahren zuvorderst in Verbindung mit Männlichkeit in Gebrauch sehe. Gerade dieser Ausdruck bewirkt aber nichts Gutes, sondern bestätigt genau die schlechten Dinge, die in dem Video angesprochen werden – dass man nämlich als Mann grundsätzlich das Gefühl haben muss, „nicht gut genug“ zu sein und „etwas leisten müsse“, weil man ansonsten „nicht ok“ sei. Das hat mich über viele Jahre klein gehalten. Es ist Zeit, auszusteigen und klar zu benennen, dass eine solche Wortwahl nicht ok ist. Schluss mit der falschen Scham!

Zwei Schritte weiter

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Zuletzt habe ich darüber gebloggt, wie das neue Jahr mit einem Traum begann, Zuversicht im neuen Jahr, die schöpferische Kraft der Zerstörung, Platz für Veränderung, wie ich den Träumen treu blieb sowie ein Wochenende wie früher.

Seit letzter Woche bin ich zwei Schritte weiter, was mein Vorhaben angeht, Veränderung in mein Leben zu bringen. Ich habe zwei weitere Gespräche geführt, eines sogar auf Niederländisch und sehr entspannt. Das heißt immer noch nicht, dass ich Erfolg haben werde. Aber es bedeutet, dass ich mit dem Herzen bei dem bin, was ich tue. Und das fühlt sich so unheimlich gut an.

Das Jahr ist eineinhalb Monate alt und ich habe in mancherlei Hinsicht mehr Chancen auf positive Veränderung gesehen als in den vier Jahren zuvor. Sollte dem lange Winter, der nicht mehr zu enden schien, nun doch noch Tauwetter folgen? Ich wage es kaum zu glauben. Doch es fühlt sich manchmal so an.

Aber noch viel wichtiger: Diese eine Sache muss es nicht sein. Was sein muss, ist zuallererst, dass ich wieder auf mich selbst achte. Der Rest wird sich schon finden.

Ein Wochenende wie früher

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Zuletzt habe ich darüber gebloggt, wie das neue Jahr mit einem Traum begann, Zuversicht im neuen Jahr, die schöpferische Kraft der Zerstörung, Platz für Veränderung sowie wie ich den Träumen treu blieb.

Letztes Wochenende habe ich mich mit Freunden getroffen. Es ging – wie zuletzt vor zwei Jahren – in die Ferienwohnung Burgblick in Jesberg in Hessen. Über die Wochenenden dort 2014 und 2015, kurz nach Beginn bzw. Ende meiner Auszeit, hatte ich seinerzeit gebloggt.

So wie das wunderbare Wochenende Ende Oktober letzten Jahres schien ein Zauber auf diesem Wochenende zu liegen. Alles wirkte so normal! Es war so angenehm und entspannend!

Was habe ich diese Gelegenheiten vermisst, in denen das Leben so einfach schien, in denen weder der Kopf noch das Herz schwer waren. Was habe ich mich wieder wohl gefühlt in meiner Haut. Was war es schön, so viele Sinneseindrücke zu sammeln und sich ganz auf den Moment und die Situation einlassen zu können.

Nebenbei haben wir eine Menge Ideen für Kreativität ausgetauscht. Das hat mich sehr beflügelt.

Den Freitag hatte ich mir für die Anreise frei genommen. Das war mein erster Urlaubstag seit Anfang Januar. Ich möchte, dass ihm bald weitere folgen können!

Den Träumen treu

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Zuletzt habe ich darüber gebloggt, wie das neue Jahr mit einem Traum begann, Zuversicht im neuen Jahr, die schöpferische Kraft der Zerstörung sowie Platz für Veränderung.

Heute war ein bemerkenswerter Tag, auch wenn ich mich gar nicht besonders fühle, sondern im Gegenteil recht entspannt. Ich habe bezüglich meiner Absicht, Veränderung in mein Leben zu bringen, einen Etappensieg errungen.

Das hätte mich eigentlich vorher nervös machen und in der Situation selbst viel Anstrengung kosten sollen. Tatsächlich war ich sehr ruhig und, ganz wichtig, ich selbst. Ich habe, wie als ich vom Groove geträumt habe, ganz locker ein Gespräch geführt. Ich hatte damals recht: Es muss kein Traum sein!

Es erinnerte mich auch an die Gelegenheit, bei der ich eine erhellende Erfahrung gemacht habe. Ich hatte den Groove. Ich habe mich nicht verstellt oder wichtige Teile meiner Persönlichkeit verheimlicht. Ich war ok, so wie ich war.

Diese Erfahrung ist für sich alleine genommen so gut, dass der weitere Ausgang nicht so wichtig ist. Beachtlich finde ich vielmehr, dass ich die Sehnsucht nach einem höheren Zweck, von der ich noch vor einem Monat geträumt habe, nicht vergessen, sondern auch in der Realität zum Ausdruck gebracht habe. Dass ich aufrichtig gegenüber mir selbst gewesen bin ist wichtiger als jede Bestätigung von außen. Darum bin ich so entspannt und zufrieden.

Ich habe nicht auf eine bessere Zeit gewartet. Ich habe sie zum Teil geschaffen. Ich bin meinen Träumen treu geblieben.

Heute ist zwar Murmeltiertag. Das Leben muss sich jedoch nicht anfühlen wie „Und täglich grüßt das Murmeltier„!