Kontext oder die Kunst, mich selbst zu lieben

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Acht Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich darüber gebloggt, wie der Groove nach zwei Jahren zurückkam, Selbstliebe statt Angst, wie ich Ostern nicht alleine war, einen zweiten Lernerfolg in diesem Jahr, wie ich an einem Tag mit dem Fahrrad ans Meer und zum Flughafen fuhr, ein Wochenende in Frankfurt, meinen Aufenthalt in Paris, wie ich mich von meiner alten Lederjacke verabschiedete sowie wie ich den Groove an einem Gebet und einem Lied bemerkte.

Unperfektion kann für mich der Weg zum Erfolg sein. Ich wollte schon seit Monaten ein neueres Foto von mir haben, aber irgendwie war nie „die richtige Zeit“. Irgendetwas passte immer gerade nicht. Letzte Woche Mittwoch habe ich mir gesagt: Egal, dann übe ich eben für den Ernstfall und lerne ein wenig über Selbstfotos mit der Ausrüstung, die ich habe. Ich habe mehrere Sachen ausprobiert. Es war erstaunlich, wie schlecht vieles funktioniert hat – Licht, Hintergrund, Bildausschnitt, Körperhaltung, Gesichtsausdruck… Das gute Element war, dass ich sehr schnell verschiedene Ideen testen konnte. Plötzlich landete ich einzen Zufallstreffer: Sehr nahe rangezoomt, Ukulele zärtlich ans Gesicht gehalten, Augen weit auf. So gefiel ich mir selbst! Ich habe von der beruflichen Veranstaltung im Mai zwei Fotos, die ich für berufliche Netzwerke und den Lebenslauf verwenden kann. Dieses selbstgemachte Foto kann ich für private Kontexte gebrauchen. Die interessante Lehre daraus: Insgesamt hat die ganze Foto-Aktion nur etwa eine halbe Stunde gedauert. Ich brauchte also nicht einen freien Tag oder die perfekten Umstände, um das hinzubekommen!

Letzten Samstag bin ich wieder mit dem Fahrrad ans Meer gefahren. Ich wollte mich einfach bewegen. Was bis zum 1. Mai nur ein monatelang gehegter Traum war, ist inzwischen einfache Wirklichkeit geworden. Was für eine schöne Erfahrung, dass mir dieselbe Strecke viel leichter gefallen ist!

Diesmal fuhr ich nicht bald wieder zurück, sondern ging eine Stunde am Strand passieren. Dieser Eindruck des Meeres, des Strandes und des Sonnenscheines, es war wie ein plötzlicher Urlaub. Ich fühlte mich total entspannt und wohl in meiner Haut. Plötzlich überkam mich ein Eindruck, der so ziemlich das Gegenteil von dem war, was mir seinerzeit am Strand von Barcelona passiert war: Ich war mit selbst im reinen. Ich habe die großen Fragen oder Probleme meines Lebens keineswegs gelöst, sondern allenfalls angefangen, sie bzw mich ihnen zu stellen. Viel wichtiger jedoch, dass ich als Mensch völlig in Ordnung bin. Ich brauche offensichtlich nicht besonders viel Luxus, sondern kann mich an so „einfachen“ Dingen wie einem Strandspaziergang erfreuen. In diesem Kontext, in dieser Umgebung, konnte ich mich selbst lieben. Unglaublich, wie stark sich ein Ortswechsel auf meine Stimmung auswechseln kann!

Das bedeutet für die Zukunft: Ich brauche eine Umgebung, die die guten Seiten in mir hervorbringt und fördert. Der Kontext ist König.

3 Gedanken zu „Kontext oder die Kunst, mich selbst zu lieben

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