Wie habe ich das gemacht?

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Elf Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich über den leichtbeschwingten Jahreswechsel gebloggt, Achtsamkeit im neuen Jahr, eine ereignisreiche Woche mit wenig Schlaf, überraschende Einblicke beim Blick zurück auf gute Zeiten, wie ich meinen Zielen treu blieb, wie ich nach über 30 Jahren wieder eine Katze halten konnte sowie wie ich wieder glücklich wurde.

Auch die letzte Woche war erstaunlich voll mit Leben. So kann es ehrlich gesagt gerne weitergehen!

Am Sonntag habe ich mich mit dem italienischen Paar getroffen, das mir immer wieder Inspiration gibt. Diesmal ging es zum Brunch ins Bakers & Roasters, ein brasilianisch-neuseeländisches (!) Café.

Ich fand das Frühstück sehr gut und den Himbeer-Käsekuchen mit Schokoboden sensationell! Nebenbei habe ich mir wertvolle Rückmeldungen über meinen Lebenslauf eingeholt. Es kann gut sein, dass ich das ganze Dokument grundsätzlich neu aufsetze. Das kann eine Weile dauern, aber ich habe keine Eile.

Nach fast drei Jahren Suche und in weniger als einem Jahr Abstand sind drei Dinge zurückgekehrt, die in meinem Leben eine wichtige Rolle spielen: Der Groove, die Gesundheit – und das Glück. Ich kann es immer noch nicht glauben. Wie habe ich das gemacht?

Ich gucke jetzt, wo ich in einer Hochphase meines Lebens bin, darauf zurück, was ich während eines Tiefpunkts geschrieben habe.

Aus jeder Krise bin ich stärker als zuvor zurückgekommen. Jedesmal habe ich etwas über mich selbst gelernt und tiefere Schichten beackert.“ – Wie wahr!

Die Glücksmomente schienen mir im Nachhinein unerklärlich, auch in den guten Zeiten selbst: Wie hatte ich denn das geschafft?“ – Ich habe tatsächlich nichts groß anders gemacht als noch einige Monate vorher. Der Erfolg war zu einem Teil reine Glückssache bzw. brauchte zumindest seine Zeit. Ein einfaches Ursache-Wirkungs-Prinzip kann ich nicht erkennen. Richtig ist allerdings, dass die Achtsamkeit und der regelmäßige Fokus auf mich selbst entscheidend dafür waren, mich selbst aus dem Sumpf zu ziehen.

Ich fühlte mich nicht gut, weil mir tolle Dinge passierten – mir passierten tolle Dinge, weil ich mich gut fühlte.“ – Inzwischen habe ich zumindest festgestellt, dass ich nicht in Höchstform sein muss, um Erfolg zu haben – und das, bevor ich den aktuellen Erfolg hatte.

Das Blog könnte hier vorbei sein. Aber nach allem, was ich gelernt habe, geht es darum, das Gefühl für mich selbst nicht wieder zu verlieren und stattdessen lieber weiterzulernen.

Ich habe mich letzte Woche noch an ein weiteres Lied gewagt, dass ich noch nie vorher gesungen habe. Auch diesmal habe ich eine Coverversion gefunden, die es mir besonders angetan hat:

GQ: (Something Tells Me) I’m Into Something Good

Ich sehe alles mit anderen Augen

„Maybe this won’t last very long
But you feel so right
And I could be wrong“
Billy Joel – The Longest Time

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Elf Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich über den leichtbeschwingten Jahreswechsel gebloggt, Achtsamkeit im neuen Jahr, eine ereignisreiche Woche mit wenig Schlaf, überraschende Einblicke beim Blick zurück auf gute Zeiten, wie ich meinen Zielen treu blieb sowie wie ich nach über 30 Jahren wieder eine Katze halten konnte.

Die Wochen scheinen immer voller und ereignisreicher zu werden! Am Donnerstag gab es zum ersten Mal seit Jahren eine größere Feier meiner Firma, diesmal im Amaze Amsterdam. Das war die beste Firmenfeier, seit ich in den Niederlanden arbeite! So viele fröhliche Gesichter, so viel ausgelassenes Tanzen…

Am Freitag abend war wieder die „große Ausgabe“ des Amsterdam Language Café mit allen Sprachen. Was vor weniger als einem Jahr noch ein fantastischer Neubeginn war, ist nun eine vertraute Institution inklusive den Helferarbeiten vorher und nachher. Alles schien leichter von der Hand zu gehen.

Es gab wieder eine kostenlose Salsa-Lektion von Swing latino. Ich habe wie letztes Jahr am 1. April zum zweiten Mal mitgemacht. Ich weiß nicht, ob es an dem anderen Lehrer lag (ein wenig vielleicht), aber diesmal war ich praktisch überhaupt nicht nervös, kam leichter in die Schritte rein und hatte unglaublichen Spaß. Was letztes Jahr noch ein Besiegen meiner Angst darstellte, war nun ein leicht beschwingtes Vergnügen.

Am Sonntag morgen traf ich mich mit einigen Interessierten im Café Moer, um Niederländisch zu üben. Ich war sehr wahrscheinlich der beste Nicht-Muttersprachler. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Als ich wieder draußen stand, dachte ich: Wie schön, endlich wieder neue Orte zu sehen und neue Leute kennenzulernen. Was hat mir das gefehlt!

Aber die größte Neuigkeit stammt von Montag abend: Ich bin wieder glücklich. Fünf Jahre Winter sind tatsächlich zuende gegangen! Ich sehe alles jetzt mit anderen Augen. Das war es, wonach ich mich so lange gesehnt habe. Verrückterweise bin ich mir völlig darüber im klaren, dass das auch schnell wieder vorbei sein kann. Wer weiß? Aber die entscheidende Lektion lautet: Ich habe das hier und jetzt, unter diesen Umständen geschafft. Dann kann ich das auch wieder schaffen. Und das ist die große Veränderung, die mich so unglaublich zufrieden macht.

Ich habe die Neuigkeit zum Anlass genommen, ein Lied von Billy Joel zum ersten Mal ganz zu singen. Meine Stimme ist derzeit etwas krächzig und ich bin mir meiner Grenzen bewusst – aber das macht nichts, etwas Neues gewagt zu haben, ist das, was zählt. Nebenbei habe ich noch eine schöne Chor-Version gefunden, die mich sehr bewegt hat:

DePauwCappella – For the Longest Time

Kein Katzenjammer

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Elf Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich über den leichtbeschwingten Jahreswechsel gebloggt, Achtsamkeit im neuen Jahr, eine ereignisreiche Woche mit wenig Schlaf, überraschende Einblicke beim Blick zurück auf gute Zeiten sowie wie ich meinen Zielen treu blieb.

Glück ist, sich darüber bewusst zu sein, dass nichts selbstverständlich ist, und darum alles genießen zu können.

Letztes Wochenende war ich mit Freunden in der Ferienwohnung Burgblick in Jesberg in Hessen. Letztes Jahr war das schon eine tolle Sache. Inzwischen habe ich mich zwar wieder daran gewöhnt, dass Reisen möglich sind. Ich merkte aber nach wie vor, wieviel es ausmacht, dass ich wieder ganz gesund bin. Das Essen schmeckte so gut! Die vielen kleinen schönen Eindrücke, ich konnte sie genießen wie seit Jahren nicht mehr. Ich bin überzeugt, es war besser als in früheren Jahren. (Über 2014 und 2015, am Anfang bzw. kurz nach Ende meiner Auszeit, hatte ich seinerzeit gebloggt.)

Diese Woche habe ich einen absoluten Superknüller erlebt. Ich war abends unterwegs und meine Begleitung bot mir an, eine ihrer Katzen kennenzulernen. Dazu muss man wissen, dass ich Katzen sehr gerne habe. Da ich Asthma habe und bei mir neben Hausstaub nichts anderes eine stärkere allergische Reaktion auslöst als Katzenhaare, musste ich mich seit meiner Kindheit von Katzen fernhalten – leider! Ich hatte schon einmal gehört, dass es „nackte“ Katzen gibt, die für Allergiker geeignet sind. Jetzt habe ich gelernt, dass es spezielle hypoallene Katzen mit Haaren gibt, unter anderem die sibirische Katze.

Es war ein Experiment wert! Im schlimmsten Fall würde ich Asthma bekommen und lernen, was bei mir leider nicht funktioniert. Und dann hielt ich eine weißgrauße Katze in meinen Armen, die mich mit großen Augen anstaarte. Was für ein unglaublich weiches Fell sie hatte! Ich war völlig hin und weg. Ich hatte seit etwa 35 Jahren keine Katze mehr so lange und so nahe bei mir gehabt.

Eine allergische Reaktion hat sich nicht eingestellt. Eine alte Traurigkeit aus meiner Kindheit, sie wurde ganz einfach und unerwartet geheilt. Ich kann es immer noch nicht fassen!

Katzenjammer: Land of Confusion

Wo laufen wir hin?

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Elf Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich über den leichtbeschwingten Jahreswechsel gebloggt, Achtsamkeit im neuen Jahr, eine ereignisreiche Woche mit wenig Schlaf sowie überraschende Einblicke beim Blick zurück auf gute Zeiten.

Der erste Monat des Jahres ist bereits rum – normalerweise die Zeit, um in den alten Trott zu verfallen und wehmütig an den Urlaub zurückzudenken und all die Pläne, die man hatte. Dem zum Trotz habe ich einige Dinge angestoßen, die mir wichtig sind und ich mir um den Jahreswechsel notiert hatte:

Ich habe meinen Lebenslauf aktualisiert. Ich hatte damit Ende letzten Jahres angefangen, aber es gab immer noch einige offenen Stellen. Jetzt habe ich eine Version, die ich endlich wieder vorzeigen kann und für die ich mir erst einmal Rückmeldung einholen werde. Der Wert für mich besteht darin, dass ich mich nicht in meiner Situation gefangen fühle.

Ich habe das Lied „Where are we runnin‘?“ von Lenny Kravitz gelernt. Warum genau dieses Lied als separat notiertes Ziel?

Es hat mich schon viele Jahre begleitet und als es während der Auszeit nicht mehr meine Situation ausdrückte war es ein Zeichen dafür, dass es mir besser ging. Denn in dem Lied geht es darum, immer auf Volldampf zu sein und keine Zeit zu haben, nachzudenken oder zur Ruhe zu kommen. Natürlich habe ich mich in dem Lied wiedergefunden. Dazu ist es so schön rockig.

Lenny Kravitz: Where are we runnin‘?

Trotz seiner Bedeutung für mich habe ich es nie geschafft, es spielen zu lernen. Schon viele Jahre lang hatte ich Text sowie Akkorde mit Erklärung und Aufnahmen gespeichert. Das wollte ich jetzt endlich ändern. Und ich weiß nicht, was vorher schief gelaufen ist und was ich diesmal anders gemacht habe, aber jetzt habe ich die Akkorde im ersten Anlauf verstanden. Nach einer Woche täglichem Spielen geht mir das Lied sogar recht locker von der Hand. Aber es ging noch mehr: Ich habe es nacheinander auf verschiedenen Instrumenten gespielt und ausprobiert, wie es jeweils klingt: Konzertukulele, Tenorukulele, Sopranukulele, Sopranukulele in D-Stimmung, Guitarlele, Gitarre. Insbesondere die letzten beiden hatte ich lange nicht benutzt. Jetzt fühlte es sich so angenehm normal an.

Dieses Lied war immer wie ein Gipfel, den ich nicht erklimmen konnte. Jetzt habe ich es geschafft. Diese alte Sehnsucht erfüllt zu haben, diese Erfahrung des Wachstums über einen Punkt während der Auszeit hinaus, das stimmt mich so friedlich, sowohl im Hinblick auf meine Vergangenheit als auch auf meine Gegenwart.

Und drittens habe ich einige kleinere Schritte unternommen, um nicht mehr allein zu sein. Es ist und bleibt mühsam. Aber heute abend war ich ein viertes Mal beim Speeddating, diesmal in Haarlem. Heute ist mir aufgefallen, dass ich nicht mehr nervös bin, ab der zweiten Hälfte des Abends sogar richtig locker. Was für ein Unterschied zum ersten Mal im letzten Jahr, als ich gegen jahrelange Überzeugung gehandelt habe! So schnell kann es gehen! Das zeigt mir, wie sehr ich noch als Person wachsen kann – selbst in kurzer Zeit mit bemerkenswerten Fortschritten.

Das allerwichtigste: Alle diese drei Schritte waren für mich.