So wie die Nacht flieht vor dem Morgen

So wie die Nacht flieht vor dem Morgen,
so zieht die Angst aus dem Sinn
– Gregor Linßen: Ein Funke aus Stein geschlagen

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Zwölf Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich über Vergeben statt vergessen gebloggt, wie es in meinem Herzen endlich wieder Frühling wurde, einen nachdenklich machenden Fantasyfilm, meine dunkle Seite, einen unerwartet schnellen Lernerfolg, wie ich mein ältestes Blog nach 20 Jahren beendete, eine Woche unter Sibirischen Katzen sowie wie ich zwei Gläser Honig aus meiner Vergangenheit loswurde.

In den letzten Jahren gab große Veränderungen in meinem Leben. Meistens waren sie nicht frei gewählt und wenn doch, dann nur, um eine schlechte Situation zu verbessern, aber nie, um eine tatsächlich gute zu erreichen.

Am letzten Wochenende habe ich eine Entscheidung getroffen, mein Leben wieder zu verändern, und diesmal positiv. Mit ein paar Tagen Abstand liegt es auf der Hand, dass das richtig war. Zwischendurch habe ich allerdings intensiv überlegt, was alles schief gehen kann und was ich tun kann, um das zu verhindern – ein „Pre-mortem“, wie ich es von der Arbeit kenne. Durch einen Denkanstoß habe ich jedoch erkannt, dass das – in dieser Situation – so erscheinen kann, als ob ich mich auf das Negative fokussiere. Außerdem habe ich mich daran erinnert, wie ich in den letzten Monaten – insbesondere bezüglich meiner Reisen – übermäßig besorgt war.

Was ich erkannt habe: Es waren ein wenig meine Schatten, die in meinem kopf herumspukten. Allerdings habe ich auch festgestellt: Die Schatten haben keine eigene Substanz; sobald man Licht auf sie wirft, lösen sie sich auf.

Es geht nicht darum, keine Angst zu haben. Es geht darum, die Angst zu besiegen und das richtige zu tun.

Eine der wenigen Sachen, die mir in den Niederlanden fehlt, ist Pinkus Müller alkoholfrei aus meiner alten Heimat Münster. Mein absolutes Lieblingsbier habe ich seit Jahren nicht getrunken, weil es auch in Deutschland nicht einfach so überall erhältlich ist. Umso größer war meine Freude, als ich letzten Monat mehrere Sorten Pinkus Müller in einem Biosupermarkt ganz in der Nähe entdeckte – darunter das alkoholfreie! Auf die neue gute Zeit habe ich mir gestern und heute jeweils eine Flasche gegönnt. Heimat, süße Heimat!

Blütenträume, die nicht erblühen

„Die Tränen, der Kummer, die Niederlagen
Schlaflose Nächte, Fragen und Klagen,
Die Zweifel, die Ängste, die Sorgen und Mühen,
Blütenträume, die nicht erblühen“
– Reinhard Mey, „So viele Sommer

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Zwölf Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich über Vergeben statt vergessen gebloggt, wie es in meinem Herzen endlich wieder Frühling wurde, einen nachdenklich machenden Fantasyfilm, meine dunkle Seite, einen unerwartet schnellen Lernerfolg, wie ich mein ältestes Blog nach 20 Jahren beendete sowie eine Woche unter Sibirischen Katzen.

Letztes Wochenende war ich auf dem Beltaine auf dem Pützerhof in Neunkirchen-Seelscheid. Hatte ich letztes Jahr bereits gedacht, es sei toll gewesen, so habe ich dieses Mal den Eindruck gehabt, es war noch besser!

Ich war viel entspannter als früher, habe viele gute Gespräche geführt, war kreativ, indem ich beim Fertigstellen eines Liedertextes geholfen habe. Gleichzeitig hatte ich keinen Druck, etwas leisten zu müssen oder ein schlechtes Gewissen, nicht aktiver zu sein.

Ich habe sogar ein wenig die Operation Augias vorangetrieben und einen ganzen Ordner Dokumente übergeben, die alle mit der Hintergrundwelt zu tun haben. Ich habe ihn seinerzeit einmal komplett durchgelesen, danach aber nie verwendet. Es war Zeit, ihn in aktivere Hände zu übergeben.

Es gab noch eine persönliche Geschichte in Form von zwei Gläsern Honig, die ich mitgebracht habe – eines mit Lavender, eines mit Holunder. Ich habe sie Ende Juli / Anfang August 2018 am Balaton in Ungarn gekauft, genauer gesagt in Tihany, einer Lavendel-Gegend. Ich dachte damals, die schönste Zeit meines Lebens würde anbrechen. Stattdessen sollte es eine der schlechtesten werden.

Die Zeit, um zu Hause die Gläser anzubrechen und zu genießen, sie sollte nie kommen. Um es in den Worten von Reinhard Mey zu sagen: Es war ein Blütentraum, der nie erblühte.

Ich wollte sie nicht alleine essen, denn ich fürchtete mich vor dem Blick zurück, der mich erschrecken würde. Ich wollte sie nicht verschenken, denn ich wollte wissen, wie der Honig schmecken würde. Ich hatte sie meistens schon ausgeblendet, aber jedesmal, wenn ich sie in der Vorratskammer sah, bekam ich Phantomschmerzen. Daher habe ich endlich einen guten Verwendungszweck gefunden und sie aufs Wochenende mitgebracht, um sie gemeinsam mit Freunden zu verbrauchen. Ich habe den Honig auf Waffeln genossen, in Kaffee und sogar ein wenig pur.

Ich hatte darüber geschrieben, dass ich einige Schatten überwinden möchte, bevor sie mich verschlingen. Das war einer von ihnen.

Als ich wieder nach Hause reiste, da war eine Last von meinen Schultern gefallen.

Eine Woche unter Sibirischen Katzen

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Zwölf Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich über Vergeben statt vergessen gebloggt, wie es in meinem Herzen endlich wieder Frühling wurde, einen nachdenklich machenden Fantasyfilm, meine dunkle Seite, einen unerwartet schnellen Lernerfolg sowie wie ich mein ältestes Blog nach 20 Jahren beendete.

Manchmal gewährt einem das Leben eine ungewöhnliche Gnade in Form einer Erfahrung, die man nicht mehr für möglich gehalten hätte. Im Februar hatte ich zum ersten Mal seit etwa 35 Jahren eine Katze streicheln können, ohne dass es eine allergische Reaktion gab. Das war schon toll. Jetzt habe ich für etwas mehr als eine Woche auf fünf Sibirische Katzen aufgepasst.

Das war ein großes Stück Verantwortung – und Vertrauen, das der Besitzer zu mir hatte. Natürlich machte das einiges an Arbeit. Aber gleichzeitig war immer jemand da und freute sich auf mich, wenn ich aufwachte oder von der Arbeit nach Hause kam. Es ist so entspannend, einfach mal eine halbe Stunde lang verschiedene Katzen zu streicheln, bis sie schnurren!

Sicherlich, das Miauen, das mich manchmal nachts geweckt hat, bis ich Ohrstöpsel verwendet habe, werde ich nicht vermissen. Aber diese charmanten Katzen habe ich ins Herz geschlossen.

Was habe ich gelernt? Was einem im Leben passiert, beruht nicht alleine auf der bisherigen Erfahrung. Ich kann auf jemand anders achtgeben. Mit einem anderen Leben, um das ich mich kümmern muss, wird vieles andere unwichtig.

Alle guten Dinge müssen enden

„Alle guten Dinge müssen enden“ – Reinhard Mey, „So viele Sommer

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Zuletzt habe ich über Vergeben statt vergessen gebloggt, wie es in meinem Herzen endlich wieder Frühling wurde, einen nachdenklich machenden Fantasyfilm, meine dunkle Seite sowie einen unerwartet schnellen Lernerfolg.

Wenn etwas gut war, dann ist es auch nicht schade, wenn es endet (frei nach Karime Vakilzadeh). In diesem Sinne habe ich mein allererstes Blog, La vivo de Kunar, nach genau 20 Jahren offiziell geschlossen.

Das hat mich einiges an Überwindung gekostet. In diesem Blog stecken viele Erinnerungen, von meinem letzten Monat in Paderborn direkt nach meinem Studium bis zu meinem Geburtstag im Jahr meiner Auszeit. Dennoch, es hatte so keinen Sinn mehr. Ich hatte nur noch ein schlechtes Gewissen deswegen, nicht mehr zum Bloggen auf Esperanto über mein Leben und Musik zu kommen. Gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass ich, um Platz für Neues in meinem Leben zu schaffen, Altes beenden muss.

Mit dem Bloggen ist es keineswegs vorbei: Ich blogge seit über drei Jahren jede Woche hier und ab und zu noch auf Englisch über berufliche Sachen. Ein Blog auf Esperanto aufzugeben ist einerseits schade – andererseits erlebe ich inzwischen so viel und bin musikalisch so aktiv, dass ich mit dem Bloggen nicht mehr hinterherkomme. Das ist ein angenehmes Problem.

Ich habe seinerzeit die Domäne kunar.eu speziell für dieses Blog angelegt. Meinen alten Internetauftritt auf muenster.de habe ich nie dorthin umgezogen. Inzwischen gibt es jedoch einiges Material dort. Es war also bisher alles andere als umsonst. Und Ideen für weitere Projekte, bei denen eine eigene Domäne sinnvoll ist, gibt es ebenfalls.

Ein unerwartet schneller Lernerfolg

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Zwölf Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich über Vergeben statt vergessen gebloggt, wie es in meinem Herzen endlich wieder Frühling wurde, einen nachdenklich machenden Fantasyfilm sowie meine dunkle Seite.

Letzte Woche habe ich ein langes Wochenende genossen, weil am Donnerstag Königstag in den Niederlanden war und ich mir den Freitag als Brückentag frei genommen habe. So wie vor einem Jahr habe ich die freie Zeit genutzt, um eine weitere Prüfung zu bestehen:

Professional Flow Metrics for Scrum („Professionelle Flussmetriken für Scrum“) ist sehr neu (erst einige Monate alt) – so wie die letzte Prüfung vor etwa eineinhalb Monaten. Während letztere von scrum.org ist, stammt erstere von prokanban.org – und ist damit die erste Prüfung (auch) über Scrum, die ich gemacht habe und die von einer Organisation stammt, die sich Kanban verschrieben hat. Wie es so schön heißt: Brücken bauen statt Mauern.

Wie in der ersten Prüfung im letzten Jahr und den zwei Prüfungen an einem Tag geht es um Kanban bzw. wie man Scrum mit Kanban kombiniert. In diesem Fall sind es zwar „nur“ die Flussmetriken und nicht Kanban komplett – aber vieles von dem, was ich in den vergangenen Prüfungen gelernt hatte, konnte ich wiederverwenden und schnell auffrischen. Die Erfahrung, dass ich diesmal deutlich schneller lernen konnte, hat mich besonders gefreut!