Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Elf Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:
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Zuletzt habe ich über den leichtbeschwingten Jahreswechsel gebloggt, Achtsamkeit im neuen Jahr, eine ereignisreiche Woche mit wenig Schlaf, überraschende Einblicke beim Blick zurück auf gute Zeiten, wie ich meinen Zielen treu blieb, wie ich nach über 30 Jahren wieder eine Katze halten konnte, wie ich wieder glücklich wurde, mein Staunen über Groove, Gesundheit und Glück sowie was meine neue Aufgabe ist.
Ich habe ausnahmsweise eine ruhige Woche hinter mir. Denn nach über drei Jahren hat mich Corona schließlich erwischt.
Ich habe dem Thema SARS-CoV-2 absichtlich keine größere Aufmerksamkeit in diesem Blog gewidmet. Wichtig waren die Impfungen, die mir eine Rückkehr zur Freiheit – insbesondere unbeschwertem Reisen – ermöglicht haben.
Am Dienstag hatte ich erste Symptome: Über den Tag verteilt hatte ich ab und zu leichtes Husten (nur wenig und nicht sehr heftig, anders als bei einer Erkältungskrankheit). Vor allem hatte ich das Gefühl, dass da etwas im Anzug ist – wie sehr häufig, wenn ich krank werde. Ich machte einen Selbsttest – negativ.
Am Mittwoch hatte ich erhöhte Temperatur (die stets unter 38° C blieb). Mein Kopf fühle sich an wie in Watte gepackt, ich konnte mich nur schwer länger als ein paar Minuten konzentrieren. Ich war müde und hatte kaum Appetit. Das fühlte sich wie ein grippaler Infekt an und war in jedem Fall weniger schlimm als das letzte Mal, als ich vor ein paar Jahren tatsächlich die Grippe bekam.
Am Donnerstag hatte ich erneut erhöhte Temperatur. Die Konzentration war immer noch gering, ich war nach wie vor müde, aber mein Appetit kehrte zurück. Ich hatte Kopfschmerzen im Stirnbereich und vermutete, es könne eine Nasennebenhöhlenentzündung werden.
An den ersten beiden Tagen habe ich jeweils sehr viel geschlafen – immerhin jeweils 8 Stunden und dazu noch 1-2 Stunden extra tagsüber. Außerdem habe ich innerhalb von zwei Tagen 2 Kilo abgenommen.
Am Freitag war die erhöhte Temperatur weg. Ich hatte keine Kopfschmerzen mehr und konnte mich unbeschwert bewegen. Auch meine Konzentration war wieder deutlich besser. Und vor allem war schon beim Aufwachen meine Nase frei! Was für ein erfolgloses Rhino-Virus war denn das? Ich machte zur Sicherheit erneut einen Selbsttest – und der schlug innerhalb von Sekunden an.
Am Samstag hatte ich wieder gesunden Appetit, meine Konzentration war fast wie zuvor. Abends kam meine Stimme vollständig zurück. Sie war nicht einmal mehr krächzig wie nach einer Erkältung.
Am Sonntag war ich symptomfrei – und damit ein freier Mann. Denn nach den Regeln der Regierung und dem RIVM (dem niederländischen Pendant des RKI) durfte ich am Montag nach 5 Tagen Isolation (der erste Tag mit Symptomen zählt als Tag 0) wieder auf die Straße.
Waren also die 4 Impfungen (Mai 2021, Juni 2021, Januar 2022 und Oktober 2022) „umsonst“? Nein, denn: Die Frage war für mich nie, ob ich Corona bekomme, sondern vielmehr, wann es soweit wäre.
Ich wusste, dass dieser Tag kommen würde. Ich wollte ihn nur solange wie möglich hinauszögern.
Mit Erfolg: Jetzt wären die Krankenhäuser und Intensivstationen nicht voll mit anderen Coronafällen gewesen. Es gibt Routinen für den Umgang mit Corona. Alle Einschränkungen der Freiheit sind hier soweit aufgehoben.
War Corona also gar nicht so schlimm? Wie es auch ganz anders hätte kommen können, läßt sich im Bericht einer Bekannten nachlesen, die im März 2020 Corona bekam und ins künstliche Koma versetzt werden musste.
Dass ich erst so spät dran war, war zu einem Teil Glück, zu einem Teil Tüchtigkeit. Für das Glück bin ich dankbar, für die Tüchtigkeit zahlen sich jetzt drei Jahre vernünftiges Verhalten aus.
Dass ich mit meinem Asthma jetzt im Schnelldurchlauf und bisher anscheinend unbeschadet durch Corona gekommen bin, erleichtert mich ungemein. Einen schönen Nebeneffekt hat die Sache: Ich habe heute das von mir anvisierte Zielgewicht erreicht. Ich hatte durch den gesunden Appetit die zwei Kilo, die ich an den ersten beiden Krankheitstagen verloren hatte, wieder gewonnen – aber in den letzten Tagen wieder langsam aber stetig abgenommen. So macht das Leben Spaß!