Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Acht Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:
Ich habe es ja mit Daten und Jahrestagen. Es entbehrt daher nicht einer gewissen Ironie, dass ich ausgerechnet am 1. April – genau zwei Jahre nach Beginn meiner Suche – den Groove wiedergefunden habe.
Am Freitag abend fand zum ersten Mal seit zwei Jahren das Amsterdam Language Café statt. Ich war auch beim letzten Mal vor der Zwangspause noch dabei. Der Organisator zeigte deutlich, wie sehr ihm das gefehlt hat – und damit war er nicht alleine! Ich sprach fünf verschiedene Sprachen über den Abend verteilt (Deutsch, Englisch, Niederländisch, Italienisch, Russisch), von einzelnen Sätzen in anderen Sprachen mal abgesehen. Ich fühlte mich wie zu Hause in dieser internationalen Atmospähre, so elegant, wie ich mich mit vielen verschiedenen Leuten verständigen konnte – und lebendig, nachdem ich jahrelang wie tot gewesen war.
Die Veranstaltung fand im Café Belcampo in den Foodhallen statt. Im Obergeschoss gab es in drei Runden noch eine Probelektion Salsa von Swing latino. Ich hatte erst gar nicht vorgehabt, teilzunehmen, machte dann aber doch mit. Ich war erst nervös und ängstlich. Aber dann dachte ich an diesen Satz aus dem Lied „Everybody’s Free To Wear Scrunscreen“: Tue jeden Tag eine Sache, vor der Du Angst hast. Das ist sehr wichtig für persönliches Wachstum. Hinterher hörte ich von einer Dame, dass wie jemand mit Erfahrung gewirkt habe. Dass ich ein völliger Anfänger war, haben also nicht alle gemerkt. Eine sehr wichtige Lektion! Ob es daran lag, dass ich viel gelächelt und mich einfach gefreut habe?
So ist das also, wenn ich den Groove wieder habe. Ich brauche nicht einmal glücklich verliebt zu sein, um mich toll zu fühlen.
Jetzt will ich nur eines: Dieses Gefühl wieder haben!
Es waren zwei Lieder, die meine Lebensfreunde nach diesem Abend ausdrückten:
Eine Coverversion, dessen Original mir schon früher über den Weg gelaufen war und das ich kurioserweise auch in einer akuten persönlichen Krisensituation verwendet hatte.
Don Fardon: I’m Alive!
Das zweite ist ein Lied auf Esperanto von Martin Wiese, dessen Musik mich schon lange begleitet und für mich eine besondere Bedeutung hat. In diesem besingt er, dass zuviel Zeit vergangen ist, seit Du sozusagen auf die Piste gegangen und einmal richtig abgefeiert hast.
Martin & la talpoj: Tro longe