Sopron

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Während meines letzten Aufenthaltes in Budapest, der mit einer abenteuerlichen Rückreise endete, reiste ich auch ein wenig innerhalb Ungarns. Das Ausflugsziel Sopron war schon länger im Gespräch gewesen, nun sollte es endlich klappen. Die Zugfahrt ging allerdings zunächst nur bis … Weiterlesen

Liechtenstein

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Eine Reise nach Marseille mit nur zweimal Umsteigen, einige Tage dort und in Nizza, ein Ausflug nach Monaco, dann ein Tag in Pavia und schließlich ein Abend in Zürich – was würde noch kommen auf meiner Rundreise? Mein Aufenthalt in … Weiterlesen

Esztergom

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Als ich Mitte bis Ende Oktober für zehn Tage in Ungarn war, wollte ich unbedingt Esztergom besuchen. Das war immerhin mal die Hauptstadt Ungarns und hier wurden die ungarischen Könige gekrönt! Im Sommer vergangenen Jahres habe ich während meines Urlaubs … Weiterlesen

Ein Tag im November

Heute erzähle ich mal von einem Tag, der sich nicht während meines Jahres Auszeit zugetragen hat. Immerhin hat er mit Gesundheit zu tun, was ja eines meiner Ziele ist.

Ich war am Nachmittag in Münster beim Arzt und wurde auf alle möglichen Allergien getestet. Man piekste einen Arm von mir an und guckte nach einiger Zeit, wie sehr sich die entsprechende Stelle gerötet hatte. Die Ergebnisse notierte man auf einem Blatt. Im Zuge der Operation Augias habe ich eine Kopie dieses Zettels wiedergefunden. Das Original habe ich bestimmt noch. Als Testtag ist eingetragen: 09.11.89.

Tja, so trivial kann sich Geschichte abspielen. Meine Mutter fuhr mich nach Hause. Ich weiß noch genau, wie wir an einer Ampel halten mussten und die Nachrichten im Radio kamen. Es hieß sinngemäß, DDR-Bürger könnten ab jetzt einfach so in den Westen reisen. Das war für mich eine unerhörte Nachricht. Das hieße ja, die DDR wäre am Ende!

Aus der Rückschau stimmt das natürlich, aber damals war die deutsche Einheit keineswegs eine sichere Sache. Trotzdem freue ich mich, dass ich das mit dieser sehr simplen Einschätzung eines 13-jährigen vorhergesehen habe.

Mir selbst ging es übrigens überhaupt nicht gut in dieser Zeit. Das war sogar über Jahrzehnte die schlechteste Zeit meines Lebens.

Den größten Teil von all dem habe ich genau vor zehn Jahren schon auf Esperanto erzählt. Aufschreiben lohnt sich: Man muss sich nicht ständig jede Formulierung neu ausdenken! Vor fünf Jahren ergänzte ich einiges; Anlass war ein Kommentar von mir bei Spreeblick, aus dem ich jetzt einfach noch ein wenig übernehme (Formulierung leicht angepasst):

Was habe ich für ein Glück gehabt, dass ich 2 Jahre vorher gelernt hatte, wie die politische Situation in Europa war und dass die Menschen in der DDR in Unfreiheit lebten. Ich hätte sonst das Glück dieser Zeitenwende nicht verstanden. Als Monate vor dem Zusammenbruch die Demonstrationen begannen, habe ich unglaubliche Angst gehabt, dass wieder so etwas wie der 17. Juni 1953 passiert (darüber hatte ich als 10-jähriger in einem Schülerkalender gelesen). Die mutigen DDR-Bürger haben der deutschen Geschichte ihr schönstes Ereignis beschert: Eine erfolgreiche, unblutige Revolution in Deutschland.

Wenn ich heute die Tagesschau-Aufnahmen von damals sehe, kommen mir sofort die Tränen. Egal, was für zermürbende Jahre dieses Land und seine Bewohner hinter sich haben – es gibt Ereignisse, die verlieren nie an Wert, ja, gewinnen höchstens mit der Zeit noch daran.

Ich war im April und im September in Berlin. Ich brauche inzwischen Hinweisschilder, um zu erkennen, wo ich vom früheren Ost- in den Westteil wechsele. Auch Ostdeutschland ist inzwischen wieder sehr schön geworden. Aber wenn ich ein Stück der Berliner Mauer sehe oder das Datum „09. November 1989“ oder Film- und Bildmaterial von damals, dann kommen all die Erinnerungen hoch an die Zeit, als die Freiheit gewonnen hat. Schade, dass der Begriff Freiheit inzwischen kaum noch ohne den Zusatz „der Märkte“ oder „der Eliten“ auskommt – oder als Mogelpackung für antisoziale Gesetze verwendet wird.

Es ist schon merkwürdig, wie viele Erwachsene ich inzwischen kenne, die damals noch gar nicht geboren waren! Immerhin machen sie, wie ich dieses Wochenende wieder erlebt habe, wie selbstverständlich von der Reisefreiheit Gebrauch, die uns Schengen beschert hat. Gut so! Ich bin immer wieder erfreut und erstaunt, wenn ich das erlebe, denn ich bin in eine Welt hineingeboren worden, in der Europa fast komplett in Ost und West geteilt war. Wahrscheinlich überkommt mich bei meinen Reisen in Europa deswegen immer wieder ein Glücksgefühl, weil ich mich an eine Zeit erinnere, in der das noch nicht so einfach war. (Und natürlich können heute weder alle Europäer frei reisen, noch kommt man in jedes europäische Land ohne Visum. Aber es waren noch nie so viele Europäer in dieser Hinsicht so frei wie heute.)

Ljubljana

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Nach einer Nacht in Budapest war es Zeit, weiterzureisen. Ich fuhr zum Bahnhof Budapest-Kelenföld (von mir vor Jahren als „Budapest-Killefitt“ bezeichnet) und kaufte mir eine Fahrkarte. Wie ich später herausfand durch die Anzeige am Bahnhof, hätte ich reservieren müssen, aber … Weiterlesen

Mit Dänen kann man es ja machen

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Gut, zuerst wollte ich als Überschrift „Dänen lügen nicht“ wählen, aber dieser Kalauer erschien mir dann doch zu abgenutzt. Das muss man sich erst einmal vorstellen: Es gibt Sprüche, die sogar mir zu ausgelutscht sind! Jedenfalls habe ich meinen leichten … Weiterlesen

Da boxt der Papst im Kettenhemd

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Die Reise nach Rom hatte als oberstes Ziel, ein neues Land zu besuchen, in dem ich noch nie zuvor gewesen war. Am Morgen nach meiner Ankunft machte ich mich daher auf Richtung Vatikan. Die genaue Grenze zwischen Italien und dem … Weiterlesen

Dreiländereck de-fr-lu

Im ersten Teil: „Wie komme ich nach Luxemburg?“
Im zweiten Teil: „Das gehört in ein Museum!

Nach dem Museum war das Wetter sonnig und warm. Daher bekam ich spontan Lust, zu Fuß nach Frankreich zu gehen. Der nächste Ort, Contz-les-Bains, liegt etwa 5 km entfernt. Nun ist der Rand einer Straße sicher nicht der angenehmste Weg, aber die umgebende Landschaft war zumindest sehr schön. Außerdem war es ein Riesenspaß, auf Schusters Rappen an einem Tag und in einem Rutsch drei Länder besucht zu haben.

Contz-les-Bains erwies sich dann als kleiner, verschlafener Ort, der aber ebenfalls an der Mosel liegt (auf der anderen Seite einer Biegung). Ich überlegte, die Mosel zu überqueren und in einem großen Bogen über Frankreich zurück nach Deutschland zu gehen, aber die Strecke erschien mir doch etwas weit und ich wusste nicht, ob ich überhaupt überall zu Fuß durchkommen würde. Gerne hätte ich mich in Contz-les-Bains noch in ein Café gesetzt, aber das einzige, das ich gefunden habe, war geschlossen. Es trug den symbolhaften Namen „Café de la frontière“ und lag ganz am Anfang des Ortes Richtung Grenze.

Also ging ich zurück nach Luxemburg und kehrte in Schengen in ein Café ein, das sich ganz in der Nähe der Brücke befindet. Hier bekam ich dann Original Luxemburger Leben geboten. Die Bedienung und die Gäste an der Theke sprachen Französisch, die Gäste an den Tischen jedoch Lëtzebuergesch. Während ich ein kleines Mittagessen einnahm und meinen Koffeinpegel auf das gewohnte hohe Niveau zurückbrachte, hatte ich ausreichend Gelegenheit, zuzuhören. Es gab sogar kostenloses Internet, das ich – nur aus Spaß – auch kurz benutze.

So gestärkt, ging ich über die Brücke zurück nach Deutschland und folgte der Straße nach Süden, um diesmal von Deutschland aus nach Frankreich zu gelangen. Es war mir am Tag zuvor gar nicht bewusst gewesen, dass das Dreiländereck genau hier war; ich hatte es etwas weiter im Südwesten vermutet und gedacht, Schengen wäre nur „am nächsten dran“ auf Luxemburger Seite. Die nächste Ortschaft hinter der deutsch-französichen Grenze heißt Apach (kleiner Flachwitz: ich nehme an, die Einwohner sind die Apachen). Auch hier dasselbe Bild wie in Frankreich auf der anderen Seite der Mosel: Ein kleiner Ort, der offensichtlich kein geöffnetes Café besitzt, nur ganz am Anfang der Ortschaft ein geschlossenes „Café de la frontière“. Der Durchgangsverkehr schien mir in Apach jedoch stärker zu sein. Unverständlich blieb mir, warum die deutsche Bahnstrecke in Perl endet und die französische in Apach (und selbst dort kämpft man darum, den Anschluss nach Thionville nicht zu verlieren, wie ich einem Transparent am Rathaus entnahm). Das wäre doch ideal für eine malerische Europareise entlang der Mosel! Da ich die Hoffnung auf einen Kaffee in Frankreich noch nicht aufgeben wollte, ging ich den ersten Teil der Strecke Richtung Sierck-les-Bains, aber die Straße hatte kaum Ausweichmöglichkeit an den Seiten und die schnell vorbeibrausenden Autos wurden mir dann doch zu unheimlich, zumal es noch einmal mehr als 2 km gewesen wären. Also drehte ich um und konnte auf einer anderen Straße von Apach aus direkt nach Perl zurückgehen. Insgesamt erschienen mir die französischen Ortschaften die vergleichsweise ärmsten zu sein; in Luxemburg standen überall recht große Schlitten und die Häuser waren luxuriös; in Deutschland zeigte man zumindest Wohlstand.

Ein ehemaliger Mitabiturient, der als Pilot in Luxemburg arbeitet und in der Nähe wohnt, hatte mitbekommen, dass ich in der Gegend war. (Es hatte sich gelohnt, ein an sich völlig triviales Foto vom Schild im Trierer Hauptbahnhof ins Internet zu stellen. Soviel zum Thema „Solche Fotos interessieren keinen“!) So gab es am nächsten Tag dann noch ein unverhofftes Wiedersehen. Es sind diese kleinen Zufälle im Leben, die soviel Freude bereiten.

Fazit dieser ersten Reise ins Ausland: Luxemburg ist in jedem Fall einen Besuch wert, Lëtzebuergesch ist eine schöne Sprache und in Perl würde ich jederzeit wieder übernachten.

Schengen und Europa

Im ersten Teil: „Wie komme ich nach Luxemburg?

Am nächsten Morgen war es kalt und bewölkt. Ideal, um in das Museum zu gehen!

Zunächst machte ich draußen noch einige Fotos von den Monumenten, die leider durch Bauarbeiten rundherum nicht ganz so leicht zu knippsen waren. Bewegend war es, das Stück der Berliner Mauer zu sehen, das aus gutem Grund hier aufgestellt wurde. Ich erinnere mich noch gut an 1989…

Im Museum selbst lernte ich tatsächlich einige spannende Details rund um das Schengener Abkommen: Die Initiative war von Deutschland und Frankreich ausgegangen und die Benelux-Staaten hatten schnell Interesse signalisiert. Es war absichtlich zunächst nur für diejenigen Länder gedacht, die sich beteiligen wollten, da man nicht davon ausging, mit sämtlichen EU-Ländern sofort eine Einigung zu erzielen. Luxemburg hatte zu jener Zeit des Ratsvorsitz inne und Schengen wurde wegen seiner symbolischen Lage im Dreiländereck ausgewählt. Besonderen Widerstand gab es aus den jeweiligen Innenministerien, aber auch aus dem Wirtschaftsressort, weil die Zöllner um ihre Arbeit fürchteten. Es gab unter den Politikern damals nur sehr wenige Befürworter für offene Binnengrenzen und eine Handvoll Leute musste die gesamte Arbeit koordinieren. Zur Unterzeichnung schickte man „die zweite Garnitur“. Diese Leute waren jedoch von der Wichtigkeit des Abkommens (das eigentlich zwei sind) überzeugt! All das hätte das Zeug zu einer spannenden europäischen Geschichte.

Allerdings wurden auch die Schattenseiten nicht ausgespart: Dass durch den Schengenraum die Außengrenzen umso stärker gesichert werden, was zu dem Phänomen „Festung Europa“ geführt hat, das nicht im Sinne des Abkommens gewesen ist. Den Teil über den Grenzsicherungsdienst „Frontex“ habe ich mir bewusst gespart. Aus meinem Freundeskreis weiß ich, wie sehr man sich als Mensch zweiter Klasse fühlt, wenn man sich ständig für ein Visum abstrampeln muss. Es wirkt unglaublich ignorant, die eigene Reisefreiheit als selbstverständlich anzunehmen.

Eine weitere Sternstunde des Schengener Abkommens brach 2008 an, als eine Reihe ehemaliger Ostblockländer dem Schengenraum beitraten. Völlig zurecht wurde darauf hingewiesen, dass für die Menschen dort die erleichterte Reisefreiheit eine sehr große Bedeutung hat.

Schön fand ich eine recht aktuelle Fotoserie über die Einwohner Schengens. Dort sah man anhand der Namen von Messdienerinnen, dass es offensichtlich portugiesische Einwanderer gibt. Die Einwohner einer Straße hielten stolz ein Schild „seit 40 Jahren“ hoch. Hier vermute ich ebenfalls einen Zuzug aus Portugal, wie er auch in dem Kauderwelsch-Buch erwähnt wird.

Beim Kaufen einiger Andenken im Museum (nein, sie verkauften kein Schengen-Visum!) konnte ich ein weiteres Mal Lëtzebuergesch anwenden. Was für ein hervorragendes Gefühl, eine charmante junge Dame in ihrer Landessprache ansprechen zu können und dann ein so schönes Lächeln als Reaktion zu bekommen! Genau dafür mache ich das alles mit den Fremdsprachen!

Im dritten Teil: Sensationelle Enthüllung! Wie die offenen Grenzen offenbar einen ganz bestimmten Wirtschaftsbereich in Frankreich ruinieren!