Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Zwölf Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:
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- Q1/2023
Zuletzt habe ich über Vergeben statt vergessen gebloggt, wie es in meinem Herzen endlich wieder Frühling wurde, einen nachdenklich machenden Fantasyfilm, meine dunkle Seite, einen unerwartet schnellen Lernerfolg, wie ich mein ältestes Blog nach 20 Jahren beendete, eine Woche unter Sibirischen Katzen, wie ich zwei Gläser Honig aus meiner Vergangenheit loswurde sowie wie ich meine Angst überwand, um die Zukunft zu gewinnen.
Die Operation Augias geht weiter in zwei kleinen Schritten: Ich habe einen Discord-Server für ein Spiel, den ich selbst angelegt hatte, verlassen. Ich war bereits eineinhalb Jahre nur noch als Gast aktiv, absichtlich ohne Zugriff auf die Kanäle mit den aktuellen Diskussionen über das Spiel. Während der sehr schwierigen Zeit in meinem Leben vor drei Jahren war das eine Ablenkung – viel anderes ging damals nicht in der Welt. Ich war mir aber ziemlich sicher, dass ich nicht zum Spiel zurückkehren würde. Also war es ein guter Schritt, auch offiziell Lebewohl zu sagen. Wer möchte, kann mit mir in Kontakt bleiben.
Dann habe ich eine nur in meinem Kopf vorhandene Liste geleert: Ich habe in meinem Leben drei Leute zu meinen persönlichen Feinden erklärt. (Ohne es ihnen ausdrücklich zu sagen.) Die habe ich auf eine Feindesliste gepackt. Die ersten zwei stammen von Ende 1999 / Anfang 2000 aus meiner Zeit in Catania. Der dritte Eintrag stammt vom Ende meines Studiums vor nun mehr als 20 Jahren. Alle drei Personen haben gemein, dass sie für mich verantwortlich waren, dieser Verpflichtung aber nicht nachgekommen sind. Das war für mich etwas anderes als menschliche Schwäche oder ein Fehler. Dazu gehören Entscheidungen in Machtpositionen.
Ich habe in all den Jahren danach nie jemanden zu dieser Liste hinzugefügt. Es gab zwar immer wieder Leute, die aus meiner Sicht sehr schlecht mit mir umgegangen sind – aber für eine offizielle Feindschaft reichte das nicht.
Jetzt habe ich diese Liste geleert und weggeworfen. Ich habe keine dieser drei Personen jemals wiedergesehen – ohne das zu vermeiden, wohlgemerkt. Ich habe insbesondere im letzten Jahr die Gelegenheit gehabt, mich mit vielen Teilen meiner Vergangenheit auszusöhnen. Ich habe erlebt, wie sich alte Wunden schlossen, von den ich nie gedacht hätte, dass sie jemals heilen würden.
Jetzt, wo ich wieder glücklich bin und größere positive Veränderungen bevorstehen, war eine gute Gelegenheit, alten Besitz zu überprüfen und das, was für meinen Weg in der Zukunft nicht mehr hilfreich sein wird, loszuwerden. Diese drei Leute, die mir übel mitgespielt haben, sie haben mich letzten Endes auf meinem Lebensweg nicht aufhalten können. Einen Groll gegen sie zu hegen, hat auf sie keine Auswirkungen – nur auf mich. Ich habe einen starken Gerechtigkeitssinn und vergebe Vergangenes nicht leicht. Für mich selbst ist es aber besser, diese Kapitel meiner Vergangenheit zu schließen.
Ich hatte schon mehrmals aufgeschrieben, was ich nicht bin. Dem möchte ich hinzufügen: Was mich ausmacht, ist nicht, wer meine Feinde sind.