Der Morgen ist da

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Zehn Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich darüber gebloggt, dass der Morgen nahe ist, wie ich an meinem Geburtstag endlich wieder unterwegs war, die Rückkehr nach Catania, wie ich Sizilien, Malta und Berlin besuchte sowie Portugal.

Man sollte meinen, nachdem ich den halben Oktober unterwegs war, könnte es ja nicht mehr besser werden. Weit gefehlt!

Doch zuerst zum Abschluss meines Urlaubs: Gerade aus Lissabon zurückgekehrt, fuhr ich am vorletzten Freitag nach Delft auf ein Esperantotreffen. Hier sah ich viele Freunde wieder, mit denen ich im Sommer in Brabant gewesen war. Diesmal hatte ich meine portugiesische Tenorukulele eingepackt und spielte spät in der Nacht sogar Het is een nacht von Guus Meeuwis auf Niederländisch.

Der Ort – Het Kruithuis – hatte eine besondere Bedeutung für mich: Hier war ich bereits zweimal auf früheren Ausgaben derselben Veranstaltung gewesen. 2012, mitten in der letzten Krise, und 2016, als ich voller Hoffnung war. Es war interessant, denn es kam mir alles viel vertrauter und weniger überwältigender vor.

Ich kehrte am Samstag noch in das Café Huszár ein (ein ungarischer Name!). Beim ersten Mal vor 10 Jahren konnte ich noch kein Niederländisch und war froh über die geduldige und freundliche Bedienung. Vier Jahre später fühlte ich mich schon sicherer. Jetzt war es ein Heimspiel. So kann die Welt auf positive Weise zusammenschrumpfen!

Das Wochenende hat mich noch einmal daran erinnert, was mir wichtig ist und welche Leute und welche Umgebung mir gut tun.

Eigentlich sollte ich traurig sein, dass die Zeit des Reisens erst einmal vorbei ist. Aber im nachhinein habe ich mich selbst aus dem Jahr Auszeit übertroffen: Diesmal ist es mir gelungen, aus meinem Alltag auszubrechen und eine entscheidende Veränderung in meinem Leben zu erreichen.

Letzten Donnerstag bekam ich dann die Nachricht: Ich bin wieder vollkommen gesund. Ich hatte zu Beginn der Auszeit eine ähnliche Situation über meine Gesundheit. Was soll ich sagen? Das ist die beste Neuigkeit dieses Jahres und mein größter persönlicher Erfolg.

Es war ein langer Weg, den ich mit Geduld bis zum Ende gegangen bin. Vor einem Monat war der Morgen nahe. Jetzt ist es soweit: Der Morgen ist da. Die lange Nacht, die über mein Leben gekommen war und die vier Jahre lang angedauert hatte, sie ist endlich vorüber.

Drei Monate nach dem Jahr Auszeit

Nach der ursprünglichen Planung wäre das Jahr Auszeit vor drei Monaten zuende gegangen; tatsächlich arbeite ich jedoch bereits wieder seit fünf Monaten – bin also bereits die halbe reale Auszeit wieder bei der Arbeit. Insgesamt, so läßt sich sagen, läuft es gut. Im Juni habe ich eine große Veränderung in meinem Leben angeleiert. Ich werde noch davon schreiben, wenn es endgültig soweit ist.

Als kleinen Nachtrag zum Mai habe ich inzwischen berichtet, wie ich am letzten Maiwochenende in Marburg war. Ein Wochenende darauf habe ich mich in Münster erst mit Kollegen getroffen, dann mit meiner ehemaligen Mitbewohnerin und bin am Samstag nach Kempen gefahren. Auch im Juni ging es nach Budapest. Danach fuhr ich für einen 50. Geburtstag inklusive Konzert von JoMo mit Ukulele-Beteiligung von mir in den Odenwald.

Der Sommeranfang fiel mitten in die Woche und so war ich nicht in Ungarn, sondern in den Niederlanden. Dort gab es aber Besuch aus Utrecht – und nach einem Regen zeigte sich dieser schöne Regenbogen über Hoofddorp.

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Damit fehlt noch das letzte Juniwochenende. Da war ich in Nordwalde und Münster.

Zwei Monate nach dem Jahr Auszeit

Vor zwei Monaten wäre für mich ein Jahr Auszeit zuende gegangen. Tatsächlich bin ich schon wieder vier Monate bei der Arbeit. Die Zeit scheint wie im Fluge zu vergehen (gut, ich fliege ja auch viel), ich habe immer gut zu tun und meistens gute bis sehr gute Laune.

Zum April hatte ich noch einige Sachen zu berichten. Da wären die blühenden Bäume in der Schulstraße im Kreuzviertel. Das ist die Zeit, wenn Münster am schönsten ist. Ende April war Königstag in den Niederlanden. Den Monatswechsel erlebte ich auf einem Fantasywochenende namens Beltaine.

Natürlich ging es auch im Mai nach Budapest. Ein Woche später war Rollenspielwochenende. Dann verbrachte ich Pfingsten in der Slowakei und Ungarn. Es fehlt das letzte Maiwochenende.

Anbei noch ein Foto von einer Familie Schwäne. Die sah ich am Pfingstmontag direkt neben meinem Hotel in Hoofddorp schwimmen!

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Königstag

Galerie

Diese Galerie enthält 15 Fotos.

Wie bereits gestern erwähnt, hatte ich mir ein orangefarbenes T-Shirt gekauft. Das passt auf den ersten Blick gar nicht zu meinen Gewohnheiten. Für die Arbeit brauche ich es nicht, denn dort trage ich inzwischen bevorzugt Hemd und Krawatte. Außerdem lasse … Weiterlesen

Einen Monat nach dem Jahr Auszeit

Vor einem Monat ging rein rechnerisch ein Jahr Auszeit zuende. Tatsächlich arbeite ich (aufgrund meiner eigenen freien Entscheidung) schon wieder seit drei Monaten. Wie die Zeit vergeht!

Was mir seitdem aufgefallen ist: Wie wichtig es ist, die freie Zeit sinnvoll zu gestalten. Mir ist deutlich stärker bewusst als früher, wie sehr ich selbst dafür verantwortlich bin, denke aber auch, dass ich meine Möglichkeiten bisher gut genutzt habe.

Im April habe ich sehr wenig gebloggt, aber immerhin: Da war ein toller Italienurlaub (bester Osterurlaub seit 15 Jahren!) und danach noch ein Wochenende in Ungarn. Alles aus dem April habe ich dabei nicht erzählt. Es folgt also noch etwas!

Hier noch zwei Fotos, die ich am 19. bzw. 20. April in Hoofddorp gemacht habe. Zum einen ein Nest mit Reihern, deren Junge ähnliche Laute geben wie die Drachen bei „Game of Thrones“, zum anderen einige wunderschön blühende Bäume. Die Niederlande haben schon einige schöne Flecken im Frühling.

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Verőce

Eine Woche zuvor war ich zuletzt in Budapest gewesen. Vergangenes Wochenende ging es wieder hin. Diesmal wurde die Reise jedoch ein echtes Abenteuer. Morgens in Amsterdam fiel während der Arbeit plötzlich der Strom aus. Wie sich langsam herausstellte, war nicht nur das Gebäude betroffen, sondern die gesamte Stadt und sogar die Umgebung. Wie ich später erfahren sollte, war in etwa einem Viertel der Niederlande der Strom weg!

Dadurch fuhren auch keine Züge zum Flughafen. Zur Not hätte ich die letzten Kilometer dorthin noch zu Fuß gehen können, aber zum Glück konnte mich eine Kollegin hinfahren. Der Flieger hatte dann jedoch mehr als 1,5 Stunden Verspätung, weil die Besatzung nicht rechtzeitig aus Paris eingetroffen war. Auch das war eine Folge des Stromausfalls, denn die Maschine aus dem Flughafen Charles de Gaulle durfte eine Zeit lang nicht nach Schipohl fliegen.

Am Ende schaffte ich es doch noch nach Budapest. Nachdem ich einige Monate zuvor von dort aus zweimal nach Norden gefahren und einmal Esztergom, einmal Vác besucht hatte, ging es diesmal nach Verőce. Es war ein kleines Esperantotreffen am Wochenende, von dessen Existenz ich schon seit Jahren wusste, das ich bisher jedoch nie in meinem Terminkalender hatte unterbringen können.

Eigentlich hätte es das letzte freie Wochenende in meinem Jahr Auszeit werden sollen. Aufgrund der Planänderung wurde es nun ein Mini-Urlaub in Esperantujo nach fast genau zwei Monaten Arbeit.

Es hat schon sehr viel Freude gemacht, all die Leute wiederzusehen. Auch zum Ukulelespielen und unterrichten bin ich gekommen!

Zusammen mit einem Freund saß ich am Sonntag vormittag im Café. Er meinte, dass ich jetzt im besten Alter sei: Ich sei immer noch relativ jung, habe aber schon Erfahrung und Geld. Da war viel wahres dran. Ich empfinde es als besonders toll, problemlos mit Leuten Zeit zu verbringen, die 20 Jahre älter oder jünger sein können. Das ist ein großer Reichtum des Lebens!

Der Flieger zurück hatte wegen starken Windes 2 Stunden Verspätung. Den Großteil davon verbrachte ich wartend im Flugzeug. Zum Glück hatte ich noch genügend Lesestoff dabei! Ein weiteres Mal fiel mir auf, wie gutgelaunt und ruhig die Niederländer bei solchen Gelegenheiten blieben. Das kann man sich nur zum Vorbild nehmen!

Feierabendfeier

Nachdem ich einen Monat lang nicht in meiner Wohnung gewesen war und festgestellt hatte, dass ich nicht viel vermisst hatte, habe ich am Freitag darauf umgesetzt, was ich schon vier Wochen zuvor vorgehabt hatte: Nach der Arbeit gibt es ab und zu ein gemütliches Beisammensein und ich war endlich einmal dabei. Es ist sehr schön, in internationaler Runde mit Leuten zu plaudern. Sogar die paar Brocken Katalanisch, die vom Urlaub in Barcelona übrig waren, konnte ich anwenden! Und für einige Leute habe ich noch ein wenig Ukulele gespielt, was ebenfalls gut ankam. Ich war dann zwar erst nach 23 Uhr wieder in Münster, aber das war die Erfahrung auch wert. Diesmal habe ich mich wieder mit Freunden getroffen, die ich seitdem ich in Amsterdam arbeite nicht mehr gesehen hatte, was ein guter Grund war, nach Hause zu kommen.

Göd Gave Rock and Roll to You

Ich hatte gestern bereits erwähnt, dass ich inzwischen wieder auf Reisen war, und das, obwohl ich wieder arbeite. Das ist echter Luxus: Von Amsterdam aus in ein anderes Land fliegen, also für mich vom Ausland ins Ausland, und dabei von Hoofddorp aus nur wenige Minuten mit dem Zug zum Flughafen zu benötigen.

Meine Serie, mindestens einmal im Monat nach Budapest zu reisen, hielt an, und so kam ich wie zuletzt im Januar (auf die anderen Monate spare ich mir diesmal die Hinweise) nach Göd. Da der Flug frühnachmittags war, kam ich zu einer besseren Zeit als sonst an, als es draußen noch hell war.

Da es „nur“ ein Wochenende war, habe ich mich vor allem ausgeruht und fast keinen Computerkram gemacht (bis auf ein wenig Niederländisch lernen). Dafür gab’s wie immer leckeres Essen und den obligatorischen Spaziergang, der etwas länger ausfiel, weil ich mich in der Woche zu wenig bewege – die Kehrseite der kurzen Wege.

Es war für mich ein wenig unwirklich: Eben war ich noch mitten im Arbeitsalltag, jetzt an einem Ort, der mir in den letzten Monaten soviel Freude bereitet hat und der zu einer weiteren Heimat (neben Deutschland und Italien) geworden ist.

Als Bonus erlebte ich am Sonntag noch, wie ich im Flughafen zunächst Ungarisch sprach (und damit gut ankam) und dann im Flugzeug und bei der Ankunft Niederländisch (und damit gut ankam). Ist es nicht herrlich, etwas lernen zu dürfen und damit auch noch andere Menschen glücklich zu machen?

Am Samstag wurde anlässlich des internationalen Tages der Muttersprache ein Video veröffentlicht, in dem unter anderem ich auftauche. Untertitel sind in zahlreichen Sprachen verfügbar!

Esperanto-Muttersprachler

Die Aufnahmen mit mir stammen aus dem Januar und wurden in der Nähe von Sopron gefilmt. Ich hätte allerdings nicht meine Digitalkamera zur Verfügung stellen sollen, sondern auf das Angebot eines wohl recht aktuellen Smartphones zurückgreifen sollen, dann hätte es eine bessere Auflösung gegeben. Das Lied aus dem Video ist übrigens von Éric Languillat, einem Künstler, der elektronische Popmusik auf Esperanto macht und den ich sehr schätze.

Inicialoj DC (i.d.c.): La fina venk‘

Am Sonntag in Amsterdam

Vor einer Woche war ich am Wochenende in Amsterdam geblieben und hatte am Samstag einen schönen Spaziergang gemacht und dabei zwei Plattenläden besucht. Über den Internetauftritt und die Schaufenster des Concerto bin ich auf ein Konzert aufmerksam geworden, das dort am Sonntag stattfinden sollte – sogar mit freiem Eintritt!

Janne Schra wüde ihr neues Album „Ponzo“ vorstellen. Da man via Internet ins Album hereinhören kann, konnte ich mir gleich einen eigenen Eindruck von der Musik verschaffen. Gleich das erste Stück „Ship“ überzeugte mich (ein Ausschnitt zwischen 0:06 und 0:22).

Der Laden war rappelvoll, so dass ich nur noch in der Nähe der Bar einen Stehplatz bekam und nichts von der Band sah. Das machte aber nichts, denn so konnte ich mir schön Kaffee und Kuchen bestellen und zwischen all den gut angezogenen und freundlich dreinblickenden Leuten die Musik genießen. Ich bin ehrlich gesagt immer noch erstaunt, wieviel bereitwilliger die Niederländer zu lächeln scheinen – oder ist das nur mir gegenüber?

Jedenfalls kaufte ich mir nach dem Konzert das Album, holte mir ein Autogramm und machte noch Fotos. Zu Hause stellte ich dann fest, dass eines der Lieder mit Ukulele eingespielt wurde. Vor der Ukulele gibt es kein Entkommen mehr. Inzwischen finde ich solche Sachen schon, ohne es darauf anzulegen. Angenehmerweise sind auch die Akkorde der Lieder im CD-Begleitheft – das lobe ich mir!

Janne Schra: Everything I Do Ooh Ooh

Ich nutzte die Zeit nach dem Konzert, um noch ein weniger weiter in dem Laden zu stöbern, der ja streng genommen aus vier zusammenhängenden Geschäft besteht. Ich guckte im Vorbeigehen auf einige neue CDs, die man probehören konnte, und was sehe ich? Ein Album namens „Esperanto Slang“ von Captain Planet! Das erste Stück „Enter the Esperanto“ hat es mir so angetan, dass ich weiter reinhörte.

Captain Planet: Enter the Esperanto

Das andere Lied, das mir spontan zusagte, heißt „Perdido en el exceso“. Es erinnert mich ein wenig an Manu Chao und pass wahrscheinlich gut in mein Repertoire als DJ.

Captain Planet: Perdido En El Exceso (featuring Paco Mendoza)

Und als ob das nicht genug wäre, stieß ich beim Stöbern noch auf eine CD von Khaled. Dessen Musik hatte ja zuletzt wieder Lust auf Reisen gemacht.

Tatsächlich war ich am Wochenende darauf wieder unterwegs. Ich bin direkt nach der Arbeit in den Flieger und weg. Davon schreibe ich ein anderes Mal.