Ein Gebet, ein Lied – und der Groove

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Acht Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich darüber gebloggt, wie der Groove nach zwei Jahren zurückkam, Selbstliebe statt Angst, wie ich Ostern nicht alleine war, einen zweiten Lernerfolg in diesem Jahr, wie ich an einem Tag mit dem Fahrrad ans Meer und zum Flughafen fuhr, ein Wochenende in Frankfurt, meinen Aufenthalt in Paris sowie wie ich mich von meiner alten Lederjacke verabschiedete.

Der gerade zuende gegangene Monat Mai war mein Reise- und Urlaubsmonat. Ich habe letzte Woche zwei Tage frei genommen und bin nach Deutschland gereist.

Zuerst war ich auf einer Taufe. Für den Anlass war es nicht der wichtigste Teil, nur als Thema für dieses Blog sticht es hervor – das Gebet, das ich gesprochen habe. Anstatt einen Text fertig aufzuschreiben, auszudrucken und dann abzulesen, habe ich frei formuliert mit den wichtigsten Stichworten im Kopf. Den Rückmeldungen zu urteilen, die ich bekommen habe, scheine ich den richtigen Ton getroffen zu haben.

Dann ging es auf zum Beltaine auf dem Pützerhof in Neunkirchen-Seelscheid. Zum ersten Mal seit drei Jahren fand die Veranstaltung wieder statt! Ein Treffen im Oktober mit einem Teil der Leute war ein wunderbares Wochenende geworden, das mir auf Monate Energie und Ansporn gegeben habe. Dieses Beltaine war in mancherlei Hinsicht – Ort, Ablauf – so wie früher, so angenehm vertraut und gewohnt, und gleichzeitig an so vielen Stellen etwas Besonderes – ich merkte die lange Pause, wie sehr ich mich nach den guten Gesprächen und der Abwechslung vom Alltag gesehnt hatte. Ich hatte den Con im Oktober immer als „Heldencon“ bezeichnet, weil er unter erschwerten Bedingungen stattfand und wir alle ein Stück weit Helden waren, da wir es trotzdem wagten, uns zu treffen. Beltaine nannte ich „Heldencon 2“ und sang am Samstagabend eine Follow-Version von David Bowies „Heroes“. Ich hatte auch die deutsche Version „Helden“ als Vorbild genommen und war insbesondere durch die Coverversion Depeche Mode inspiriert worden. Auch da scheine ich die Gefühle der Anwesenden gut zum Ausdruck gebracht zu haben, denn ich bekam von mehreren Leuten gesagt, dass das eine tolle Darbietung war.

Depeche Mode: Heroes

Ich muss rückblickend an die drei Motive denken, die ich zu Beginn meiner Aufzeit aufgeschrieben hatte: Gut genug für etwas sein, einen Unterschied machen, etwas in den Herzen der Menschen bewegen. Alles drei hatte ich bei diesen beiden Gelegenheiten. Deswegen fühlte ich mich so gut. Deswegen hatte ich den Groove.

Die wichtige Folgefrage lautet: Warum habe ich den Groove nicht öfters? Was hält mich zurück?

Ganz offensichtlich spielt die Umgebung, spielen die Leute um mich herum eine wichtige Rolle. Dass ich dann kreativ sein kann und sich das sogar reicht leicht anfühlt, ist ein sehr deutliches Zeichen.

Ganz nebenbei habe ich noch Operation Augias fortgeführt und bin 1 DVD und 3 CDs losgeworden. So kann’s weitergehen!

Ein wunderbares Wochenende

Ich bin auf der Suche nach dem verlorenen Groove. Sechs Blogeinträge fassen jeweils alle Blogeinträge aus einem Quartal zusammen:

Zuletzt habe ich darüber gebloggt, dass sich niemand wegwerfen muss, wie mein Geburtstag besser war als der ein Jahr zuvor sowie dass ich ganz im hier und jetzt sein will.

Ich habe ein unglaublich tolles langes Wochenende hinter mir. Ich war auf einer Fantasy-Veranstaltung im Feriendorf Wildflecken. Was früher ganz normal gewesen wäre, ist seit Februar 2020 – seit ich mich das letzte Mal in einem anderen Kreis von Leuten getroffen habe – ein schöner Traum gewesen.

Zuletzt hatte ich diese Gruppe von Menschen auf dem Beltaine 2019 gesehen – vor zweieinhalb Jahren. Wahnsinn, wie lange das her ist! Was hat mir das gefehlt, unter freundlichen, kreativen und angenehm verrückten Leuten zu sein!

Alles schien so angenehm, so leicht… Wann habe ich das letzte Mal so unbeschwert so eine Reise machen können, ganz ohne irgendwelche wichtigen oder schlechten Sachen im Hinterkopf? Ende 2017 – vor fast vier Jahren. Kein Wunder, dass ich immer so müde war!

Ich habe schon lange nicht mehr soviel Musik gemacht und mit anderen gesungen. Mir ist außerdem gelungen, ein Vorhaben abzuschließen, dass ich schon länger vorhatte: Ich habe einen Liedertext fertig bekommen. Es ist zwar „nur“ die deutsche Version eines bestehenden Liedes, aber auch eine Übersetzung will gekonnt sein!

Seit ich vor über einem Jahr „The Dawn Will Come“ kennengelernt habe, spukte die Idee im Hinterkopf herum. Am Wochenende kamen mir die letzten noch fehlenden Ideen. Ich notierte Akkorde und präsentierte es am Samstag abend.

Damit endete das Projekt allerdings noch nicht: Wieder zu Hause suchte ich andere Versionen der Akkorde. Ich gab mir danach einen Tag, um die für mich passendste Variante selbst herauszuhören, einen weiteren Tag, um es aufzunehmen, und einen dritten, um ein einfaches Video dazu zu erstellen. Und so habe ich endlich einmal wieder meinen inneren Kritiker und Perfektionisten besiegt und etwas fertig bekommen!

Der Morgen kommt

Diese Version ist natürlich nicht so gut wie all jene von semiprofessionellen Musikern, die schon seit Jahren auf Youtube unterwegs sind. Aber darum geht es ja gerade nicht, sondern darum, dass ich nicht mehr nur konsumiere, sondern selbst etwas mache. Das ist für mich eine der wichtigsten Sachen überhaupt und ein Hinweis, dass die lange Zeit der Dunkelheit endlich vorbeizugehen scheint.

Ich hatte seinerzeit eine zweite Auswahl an Versionen zusammengestellt. Inzwischen mag ich außerdem diese Übersetzung ins Ukrainische:

Eileen: